Hannah auf dem „heiligen Rasen“
Die Dillinger Pony-Reiterin war bei der Jugend-DM in Aachen dabei. Mit ihrer Elisa schlug sich die Schülerin wacker gegen die Profis
diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Reiterjugend fanden an diesem Wochenende auf der weltberühmten Reitanlage in Aachner statt. Dort, wo sonst nur die Weltelite der Dressur- und Springreiter wie Isabell Werth und Philipp Weishaupt um die Medaillen kämpfen, trafen sich die besten deutschen Nachwuchsreiter, um ihre Meister zu küren. Wie bereits berichtet, war auch die Dillinger BonaventuraSchülerin Hannah Wieser vom Bayerischen Reit- und Fahrverband nominiert, die Farben Bayerns zu vertreten. Mit ihrem neunjährigen Pony Elisa machte sie sich bereits am Mittwoch auf den langen Weg nach Nordrhein-Westfalen. „Mir war es wichtig, dass sich mein Pony nach den 600 Kilometern Fahrt ak- klimatisieren kann und nicht gleich am nächsten Tag in den Wettbewerb muss“, erzählt Hannah. Dass Aachen Turniere ausrichten kann, merkte man sofort an der professionellen Organisation, die auf alle Eventualitäten vorbereitet war. Die Stallungen waren perfekt vorbereitet, die weiten Wege bestens ausgeschildert und die Stadien bestens präpariert. Lediglich das Wetter war der einzige Unsicherheitsfaktor.
Die ersten Wertungsprüfungen bei den Springreitern fanden am Freitag auf dem „heiligen Rasen der Aachener Soers“statt. Noch bei trockener Witterung ging die junge Dillingerin gegen 14 Uhr in den Parcours der Klasse M. Mit lediglich einem Fehler und somit vier Punkten bewältigten die beiden die HinDie dernisse bravourös. „Jetzt sind wir im Turnier angekommen“, sagt Hannah freudestrahlend im Anschluss. „Es ist schon etwas Besonderes hier zu reiten und da ist man schon deutlich aufgeregter als bei einem normalen M-Springen.“Auf dem geteilten siebten Platz ging es damit in den zweiten Wertungstag.
Was sich am Freitag allerdings schon abzeichnete, wurde dann am Samstag Gewissheit. Das Wetter wurde immer schlechter, und bereits in der Nacht auf Freitag setzte, Dauerregen und Sturm ein, sodass ganze Hindernisse umgeweht wurden. Die Turnierleitung beschloss daher, die Prüfungen auf den Sandplatz zu verlegen, da auf dem Rasenplatz keine gerechte Wertungsprüfung mehr durchgeführt werden konnte. Leider verließ im Dauerregen die Dillinger Amazone das Glück im zweiten Umlauf, und so reichte es für die beiden nicht, sich für den finalen Umlauf am Sonntag zu qualifizieren. „So ist der Sport – neben dem Können braucht man auch mal Glück, dass die Stange halt liegen bleibt und nicht fällt“, so Hannah. Die Trauer um das Ausscheiden war aber nur von kurzer Dauer. Es waren die ersten Deutschen Meisterschaften für Hannah, und sie traf dort auf die besten Reiter Deutschlands, die zum Großteil auch aus namhaften Reiterfamilien stammen. „Es war für mich eine tolle Erfahrung, hier mitzureiten, und gleichzeitig Ansporn, um eventuelle in den kommenden Jahren wieder nominiert zu werden.“