Luxus Tussi sucht sich selbst
„High Society“als schrille Berliner Satire
Beim Titel „High Society“denken Cineasten unwillkürlich an Grace Kelly, wie sie auf Bootstour mit Bing Crosby den romantischen Song „True Love“anstimmte. Bevor sie kurz darauf als Fürstin von Monaco selbst die höchste Jetset-Ebene erklomm. Wie anders ist die gleichnamige Liebeskomödie von Anika Decker („Traumfrauen“): Sie buhlt mit schnellen Bildern aus dem Berlin der Gegenwart, poppiger Musik und jeder Menge frecher Sprüche um ein junges Publikum. Und ein erstklassiges Darstellerensemble lässt sich spürbar gern mitreißen vom schrägen Geschehen. Macht so aus dieser „High Society“auch eine schrill-amüsante Gesellschaftssatire.
Allen voran agiert Katja Riemann („Fack ju Göthe“) als Proletin mit buddhistischen und konsumkritischen Ambitionen. Diese Carmen Schlonz ist die wahre Mutter der Anabel von Schlacht (Emilia Schüle, „Jugend ohne Gott“). Die 25-Jährige wähnte sich bislang nämlich als Tochter einer schwerreichen, dekadenten Unternehmerfamilie, in der sie Mutter Trixi (Iris Berben) nervte. Als Baby wurde sie vertauscht. Die turbulenten Szenen und Begegnungen, die folgen, bis die Heldin am Ende weiß, wer sie wirklich ist und wohin sie gehört, sind leichtfüßige Kinokost.
» High Society (1 Std. 30 Min.), Komö die, Deutschland 2017
Wertung *****