Donau Zeitung

Freie Wähler sind tief betroffen

Reaktionen auf Rücktritts­gesuch von Bürgermeis­ter Stefan Lenz

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Höchstädt In einer Sondersitz­ung der Freien Wähler Höchstädt informiert­e der noch amtierende Bürgermeis­ter der Stadt Höchstädt, Stefan Lenz, die Mitglieder über seinen aktuellen Gesundheit­szustand und die weiteren Entwicklun­gen. Souverän und wohlüberle­gt, so wie man ihn kennt, berichtete er über die Beweggründ­e seiner Entscheidu­ng und die Verantwort­ung gegenüber der Stadt und den Bürgerinne­n und Bürgern, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Wichtig sei, dass es ihm nach seinem schweren Herzinfark­t persönlich wieder verhältnis­mäßig gut gehe und er ein einigermaß­en vernünftig­es Leben führen könne. Dafür seien er und seine Familie äußerst froh und dankbar. Allerdings musste er in Absprache mit den Ärzten und Therapeute­n zur Kenntnis nehmen, dass trotz größter Anstrengun­gen noch längst nicht alle Gedächtnis­lücken geschlosse­n werden konnten. Eine Rückkehr ins Amt des Bürgermeis­ters dürfte aufgrund der damit verbundene­n Belastunge­n somit aller Voraussich­t nach nicht mehr möglich sein. Die Stadt brauche einen Bürgermeis­ter, der vollumfäng­lich funktionie­rt, und dazu sehe er sich weder aktuell noch in absehbarer Zeit in der Lage, erklärte Lenz bei der Sitzung. Er bedankte sich speziell für die zahlreiche­n schriftlic­hen Rückmeldun­gen im fünfstelli­gen Bereich mit guten Wünschen und Unterstütz­ungsangebo­ten an ihn und seine Familie.

Der jetzige Entschluss sei ihm alles andere als leichtgefa­llen, denn er sei mit Leib und Seele Bürgermeis­ter der Stadt Höchstädt gewesen. Tiefe Betroffenh­eit herrschte bei den zahlreich erschienen­en Mitglieder­n von Freien Wählern und Junges Höchstädt ob dieser bitteren Realität.

Und auch in der Bevölkerun­g spürt man bereits, dass alles Hoffen wohl vergebens war, steht es in der Pressemitt­eilung weiter. Dies brachte auch Hans Mesch, Dritter Bürgermeis­ter und Fraktionsv­orsitzende­r von Freie Wähler/Junges Höchstädt im Stadtrat, zum Ausdruck: „Die Hoffnung stirbt zum Schluss, und offensicht­lich stehen wir kurz vor dieser bitteren Erkenntnis. Großen Respekt verdient dabei die Art und Weise, wie Stefan Lenz mit dieser äußerst schwierige­n Situation umgeht.“

Gemeinsam mit dem FW-Ortsvorsit­zenden Gerrit Maneth dankte Hans Mesch Bürgermeis­ter Stefan Lenz für all das, was er in seiner bisher Amtszeit engagiert angepackt, realisiert und auf den Weg gebracht hat. „Er war und ist ein Bürgermeis­ter für alle, hat die Wogen wieder geglättet und für ein gutes Miteinande­r in unserer Stadt gesorgt – ein über Parteigren­zen hinweg souveräner Kommunalpo­litiker mit einem großen Herzen. Wir verdanken ihm sehr viel und werden dies zu gegebener Zeit auch noch entspreche­nd würdigen“, so Mesch. Nun gelte es, die weiteren Schritte abzuwarten.

Dass der Amtsarzt in dem nun erforderli­chen Gutachten zur Dienstunfä­higkeit zu einem anderen Ergebnis als die behandelnd­en Professore­n und Therapeute­n kommen werde, sei äußerst unwahrsche­inlich. Die Folge ist zwangsläuf­ig eine Neuwahl des Bürgermeis­ters innerhalb der nächsten Monate.

Er hat die Wogen geglättet

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