Was die Fatima den Gottmannshofern bedeutet
Seit 70 Jahren pilgern Marienverehrer zur Fatimawallfahrt hierher. Jetzt kommt Bischof Konrad Zdarsa
Gottmannshofen Auch im September wird Irmgard Berger die Fatimamadonna aus ihrer Nische in der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Gottmannshofen holen und wunderschön mit Blumen schmücken. Wie jedes Mal in der Woche, in die der 13. des Monats fällt.
Doch diesmal wird der feierliche Gottesdienst mit dem Eucharistischen Segen nicht wie üblich am Morgen gefeiert.
Und das hat einen besonderen Grund: Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa zelebriert die Messe, zu der unter anderem auch der Dillinger Dekan Dieter Zitzler erwartet wird, am Freitag, 15. September, abends, um 19 Uhr.
Geplant ist, dass ihn bereits um 18.30 Uhr Stadtpfarrer Rupert Ostermayer vor dem Landgasthof Stark begrüßt, wo mit den Ministranten und den Fahnenabordnungen auch die Wertinger Stadtkapelle auf den hohen Gast wartet.
Nach dem Gottesdienst steht eine Lichterprozession an. Die soll am Friedhof beginnen, um den Pfarrhof herum und den Kirchberg hinauf führen. „Am Ende des Gottesdiensts bekommen die Gläubigen eine Kerze“, erklärt Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gertrud Wallisch. Dabei wird, wie auch an Fronleichnam, die geschmückte Fatimamadonna mitgetragen.
Der Grund für diese besondere Feier: Die Erscheinung der Madonna war vor 100 Jahren, die Wallfahrt in Gottmannshofen findet seit 70 Jahren statt. Die Gottmannshofer sind stolz auf die Wallfahrt: Diese besonderen Jahrestage wollten die Verantwortlichen in der Pfarreiengemeinschaft Wertingen nicht einfach so verstreichen lassen.
Der geschichtliche Hintergrund, den der Gottmannshofener Geschichtsexperte Wolfram Stadler genauer kennt: Am 13. Mai 1917 erschien drei Hirtenkindern auf einem freien Feld in der Nähe des kleinen portugiesischen Dorfes Fatima die Jungfrau Maria.
30 Jahre nach dieser Erscheinung führte am 13. September 1947 der damalige neue Pfarrer Johann Käßmair – er war seit 1946 in Gottmannshofen – die Fatimawallfahrt ein. Er tat das mit der Begründung, dass die Gottmannshofer Kirche schon seit alters her eine Wallfahrtskirche gewesen sei.
Das spätgotische Schnitzwerk Maria mit Kind im Hochaltar deute darauf hin und auch der Umstand, dass beim Neubau (Erweiterungsbau) der Kirche 1673/74 so viele auswärtige Helfer beteiligt waren. Seit dieser Zeit pilgern viele Gläubige aus dem Ort und aus der Umgebung zur Muttergottes nach Gottmannshofen. Während anfangs der Fatimagottesdienst immer am 13. jeden Monats stattfand, wird er jetzt immer am Freitag in der Woche zelebriert, in die der 13. Tag fällt. Dazu kommen jedes Mal viele Gläubige aus der Umgebung nach Gottmannshofen zur feierlichen Messe, um den Eucharistischen Segen zu empfangen.
Die lange Zeit der Fatima wallfahrt bedeutet den Gottmannshofern viel