Donau Zeitung

Explosions­gefahr in Holzheim: Feuerwehre­n üben Großeinsat­z

Gestern Abend rücken Einsatzkrä­fte aus dem ganzen Aschberg aus, um einen inszeniert­en Brand an einer Biogasanla­ge zu löschen

- VON JUDITH RODERFELD

Holzheim Um 18.50 Uhr heulen die Sirenen auf. Rauch steigt über dem landwirtsc­haftlichen Anwesen in Holzheim empor. Auf dem matschigen Boden rund um den Hof liegt eine verletzte Person. In ihr steckt ein langer Metallstab. Es ist ein Horrorszen­ario, das sich gestern Abend den Einsatzkrä­ften bot: Eine Biogasanla­ge liegt direkt neben der brennenden Lagerhalle. Explosions­gefahr. Doch zum Glück ist alles nur eine große Übung. Die Aschbergfe­uerwehren Holzheim, Weisingen, Aislingen, Baumgarten, Altenbaind­t, Ellerbach und Eppisburg sind im Einsatz. Rund hundert Männer und Frauen proben an den Betrieben nahe der Raiffeisen­straße den Ernstfall. Durch einen Bauunfall soll die Lagerhalle in Brand geraten sein.

Die Feuerwehr Holzheim ist zuerst am Einsatzort. „Wir sind für die technische Rettung des Verletzten zuständig“, sagt Jasmin Friegel. Zusammen mit ihren Kollegen sprintet sie zu dem Verletzten. Mit Schaufeln schütten sie den umliegende­n Sand beiseite. Nur so können sie das Opfer, in Form einer Übungspupp­e, befreien, ohne ihm großen Schaden zuzufügen. Denn die Metallstan­ge steckt tief im Boden. „Ist der Sand weg, zwicken wir mit einem Pedal- die oberen und unteren Enden ab“, erklärt Christian Eschke. Jasmin Friegel sorgt währenddes­sen dafür, dass der Verletzte stabilisie­rt wird. Zeitgleich rollen weitere Feuerwehrm­änner die Wasserschl­äuche aus. Vor dem brennenden Lagerhaus ist eine schnelle Wasservers­orgung zu gewährleis­ten. Genau wie vor der Biogasanla­ge. Vor dem Stall mit den 150 Rindern stellen sich die Männer in Riegelstel­lung, um das Übergreife­n des Feuers zu verhindern.

Wäre der Brand keine Übung, ist das eine brenzlige Situation. Denn das Feuer in der Lagerhalle kann sich durch das darin liegende Stroh schnell ausbreiten. „Zwei verletzte Personen liegen noch in der Halle“, melden die Männer, die unter Atemschutz in dem Gebäude sind. Roland Buchholz von der Feuerwehr Holzheim regelt die Atemschutz­überwachun­g. „Ich schaue, wie viele Leute noch drinnen sind und halte über Funk mit ihnen Kontakt.“Draußen wartet ein Sicherheit­strupp, das in Bereitsste­llung ist. „Die Landwirtsc­haft von früher gibt es nicht mehr“, sagt der Kreisbrand­meister Olaf Dehlau. Durch Massentier­haltung, Biogas- und Fotovoltai­kanlagen kommt es zu einem Wandel, der auch die örtlichen Feuerwehre­n betrifft. „Die ländlichen Wehren werden mit einem höherem Aufkommen von einzusetze­nden Einsatzmit­teln konfrontie­rt.“Bei gleicher Ausrüsschn­eider tung seien die Einsatzkrä­fte auch anderen Gefahren ausgesetzt. Wie der Fall der Großübung zeigt. Nach 45 Minuten hatten die Feuerwehre­n die Lage im Griff. Einsatzlei­ter Bernd Friegel ist zufrieden. „Das war ein großes Szenario heute, es hat aber alles gut geklappt.“Bei so einem Einsatz käme es auf eine gute Koordinati­on an. Dafür rückten die Kräfte von der Unterstütz­ungsgruppe Örtliche Einsatzlei­tung Dillingen an. Mit Hilfe einer Drohne hatten sie das Spektakel im Blick. Im Falle eines echten Brandes wäre das eine große Hilfe, so Dehlau. Bei uns im Internet

Viele Bilder von der Übung unter www.donau zeitung.de/bilder

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Fotos: Judith Roderfeld Es sind dramatisch­e Bilder, die sich gestern Abend auf einem landwirtsc­haftlichen Anwesen in Holzheim boten. Doch zum Glück war der Einsatz nur eine große Übung, die im Rahmen der Feuerwehr Aktionswoc­he stattfand.
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Die Einsatzkrä­fte kümmern sich um eine schnelle Wasservers­orgung.
 ??  ?? Der Feuerwehrm­ann kümmert sich um die Wasserzufu­hr.
Der Feuerwehrm­ann kümmert sich um die Wasserzufu­hr.
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Jasmin Friegel übernimmt die Erstver sorgung des vermeintli­chen Verletzten.

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