Auf das richtige Pausenbrot kommt’s an
Was sollte drin sein in der Pausenbox? Der Inhalt entscheidet über Konzentration und Leistung. Hauswirtschafterin Rosemarie Hartl-Christ gibt Tipps, wie die perfekte Brotzeit aussehen sollte
Landkreis Das neue Schuljahr beginnt und damit auch der tägliche Kampf mit dem Pausenbrot. Wurst oder Käse? Erdnussbutter oder Nutella?
Wichtig scheint in erster Linie, dass es den Hunger stillt. Doch mit einem gesunden Snack lässt sich gleichzeitig die Konzentration und Leistung unterstützten. Käsestulle und Wurstbrot schmecken zwar gut, liefern aber kaum Energie. Außerdem lernt es sich mit schwerem Magen nicht gut. Was muss also rein in die Brotzeitbox und was solltet ihr besser zu Hause lassen? Hauswirtschaftsmeisterin Rosemarie Hartl-Christ ist selbst Mutter von drei Kindern und organisierte schon viele Informationstage in Grundschulen zum Thema gesundes Pausenbrot. Sie möchte Kinder von klein auf an eine gesunde Ernährungsweise heranführen, jedoch entscheiden in jungen Jahren hauptsächlich die Eltern, was auf den Tisch beziehungsweise in die Brotbox kommt. Hartl-Christ warnt vor allem vor zu viel Weißmehl, Zucker und Fleisch. „Kohlenhydrate werden vom Körper schnell verarbeitet und lassen somit den Insulinspiegel schnell ansteigen und dann wieder abfallen, was zu anschließender Müdigkeit führt“, so HartlChrist.
Fleisch aus der Massentierhaltung sei generell aufgrund der hohen Belastung durch Hormone und Antibiotika nicht zu empfehlen. Auch Milchprodukte hätten zu Unrecht einen guten
Ruf. Entzündungsfördernde Stoffe würden den Körper belasten, jedoch sei gegen Käse in Maßen nichts einzuwenden. Nach Hartl-Christ sei zunächst die Umstellung auf Dinkeloder Roggenvollkornbrot wichtig. Falls euch Körner im Brot dann doch zu viel des Guten sind, solltet ihr zumindest auf Weizen verzichten und beim Kochen Weißmehle meifohlenen den. „Die empfohlenen Brote kann man dann mit vegetarischen oder veganen Aufstrichen bestreichen, welche viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten und zudem lecker schmecken“, so die Hauswirtschaftsmeisterin. Frischkäse schmecke zudem den meisten und stellt nach Hartl-Christ eine gesunde Alternative zu fetthaltigen Hart- oder Weichkäsen dar. Mit Sprossen oder frischen Kräutern getoppt, wäre dies schon eine gute Grundlage. Neben belegtem Brot sollten jedoch auch zwei Drittel Gemüsesticks und ein Drittel Obst mit in die Pausenbox, um den Hunger durch Ballaststoffe bis zur nächsten Pause kleinzuhalten. „Anstelle dessen einen Smoothie oder einen Fruchtquetschie einzupacken, ist nicht empfehlenswert, da diese oft einen Zuckerzusatz enthalten, beziehungsweise einen hohen Anteil an Fruchtzucker und wenig Ballaststoffe“, so Hartl-Christ. Als Getränk empfiehlt sie stilles Wasser, ungesüßten Tee oder Fruchtsaftschorlen mit einer Mischung von eins (Saft) zu fünf (Wasser). Falls ihr eure Konzentration noch extra unterstützen wollt, weil eine wichtige Schulaufgabe ansteht, solltet ihr besonders B-Vitamine zu euch nehmen. Diese könnt ihr schon in das Frühstück integrieren durch Haferflocken, Leinsamen, oder Quinoa zusammen mit Sojamilch.
Laut Hartl-Christ sind Nüsse und Sonnenblumenkerne ein perfekter Snack für zwischendurch. Solltet ihr euch jedoch bisher hauptsächlich von Süßigkeiten und Fertigprodukten in der Schule ernährt haben, aufgepasst: „Diese ‚Zuckersucht‘ sollte verringert werden, indem man beispielsweise Tees mit Stevia süßt und ‚Fruchtzwerge‘ mit Naturjoghurt und Marmelade herstellt.“
Hartl-Christ ist der Meinung, dass jeder sich langsam an neue Geschmacksrichtungen gewöhnen kann. Wichtig sei jedoch vor allem, „dass ihr eure Pausenbrote selbst zubereitet und somit einen Bezug zu den Lebensmitteln schafft, die ihr esst“.