2020 surft ganz Lauingen mit Highspeed
Die Stadt soll komplett mit Glasfaserkabeln versorgt werden. Dank Förderung fällt der Eigenanteil geringer aus
Lauingen Inzwischen ist es gang und gäbe, dass man sich einen Film nicht mehr nur im Fernsehen, sondern auch im Internet ansieht. Musik hören, Dokumente runterladen – all das läuft derzeit an vielen Orten noch über Kupferkabel. „Das ist inzwischen ein enormer Datenverkehr für die Kupferkabel“, erklärt Experte Winfried Kopperschmidt den Lauinger Stadträten in der Sitzung am Dienstagabend.
Der Mitarbeiter der Firma „Innovative Kommunikations-Technologien“aus Regensburg stellte ein Konzept vor, wonach in Lauingen ein neues Netz aus Glasfaserkabeln aufgebaut werden soll. Auf Wunsch der Bundesregierung soll Deutschland bis Ende 2018 flächendeckend mit einer Internetverbindung von 50 Megabit pro Sekunde ausgestattet sein. Ganz so schnell wird es in Lauingen vermutlich nicht gehen, aber dafür fällt der Anteil, den die Stadt selbst bezahlen muss, vergleichsweise gering aus.
Auf einer Karte zeigte Kopperschmidt zunächst die Flächen, in denen Haushalte bereits die Möglichkeit haben, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Megabit pro Sekunde Daten zu laden. Darauf war zu sehen, dass vor allem die Außenbereiche noch unterversorgt sind. An vielen Orten ist demnach nur eine Verbindung mit 16 Megabit pro Sekunde möglich.
In einem ersten Durchgang sollen Veitriedhausen und Frauenriedhausen ein schnelleres Netz bekommen. In einem zweiten Durchgang wäre dann zum Beispiel Helmeringen an der Reihe. Im zweiten Durchgang, so schlug der Experte vor, könnte die Stadt nämlich eine noch höhere Förderung, den sogenannten „Höfebonus“, für weit abgelegene Gebiete erhalten. Kopperschmidt legte den Stadträten mehrere Varianten vor. Es geht darum, ob nur unter den Straßen Glasfaser gelegt werden soll, oder ob auch Anschlüsse bis an die Häuser führen sollen. Diese „luxuriösere“Variante würde für die Stadt teurer ausfallen.
Georg Rebele (FDP) wollte wissen, was es Eigentümer kosten würde, wenn sie sich nachträglich selbst um eine Glasfaserverbindung zum Haus kümmern würden. „Je nach Anbieter rund um die 600 Euro“, schätzte der Experte. Bürgermeister Wolfgang Schenk sagte, dass das „zu
„Mehr als Glasfaser geht im Moment nicht.“Experte Winfried Kopperschmidt
stemmen“sei, sollte es jemand wirklich wollen. Alois Jäger (FDP) wies darauf hin, dass die Lösung so ausfallen sollte, dass nicht in zehn Jahren die nächste Nachrüstung nötig ist. „Mehr als Glasfaser geht im Moment nicht“, antwortete Kopperschmidt.
Alle Stadträte stimmten für die kostengünstigere Variante. Demnach soll der gesamte Ausbau rund 1,8 Millionen Euro kosten. Da die Maßnahme in Lauingen zu einem hohen Anteil gefördert werden soll, entfällt auf die Stadt ein Eigenanteil von etwa 350000 Euro. Bevor der Ausbau startet, sind noch einige Schritte nötig. Zunächst wird der Förderantrag an den Bund gestellt. Dann werden Verträge über die Beteiligung der Netzbetreiber geschlossen. Kopperschmidt schätzte, dass das Glasfasernetz Mitte/Ende 2020 in Betrieb genommen werden könnte.
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