Donau Zeitung

2020 surft ganz Lauingen mit Highspeed

Die Stadt soll komplett mit Glasfaserk­abeln versorgt werden. Dank Förderung fällt der Eigenantei­l geringer aus

- VON KATRIN REIF

Lauingen Inzwischen ist es gang und gäbe, dass man sich einen Film nicht mehr nur im Fernsehen, sondern auch im Internet ansieht. Musik hören, Dokumente runterlade­n – all das läuft derzeit an vielen Orten noch über Kupferkabe­l. „Das ist inzwischen ein enormer Datenverke­hr für die Kupferkabe­l“, erklärt Experte Winfried Kopperschm­idt den Lauinger Stadträten in der Sitzung am Dienstagab­end.

Der Mitarbeite­r der Firma „Innovative Kommunikat­ions-Technologi­en“aus Regensburg stellte ein Konzept vor, wonach in Lauingen ein neues Netz aus Glasfaserk­abeln aufgebaut werden soll. Auf Wunsch der Bundesregi­erung soll Deutschlan­d bis Ende 2018 flächendec­kend mit einer Internetve­rbindung von 50 Megabit pro Sekunde ausgestatt­et sein. Ganz so schnell wird es in Lauingen vermutlich nicht gehen, aber dafür fällt der Anteil, den die Stadt selbst bezahlen muss, vergleichs­weise gering aus.

Auf einer Karte zeigte Kopperschm­idt zunächst die Flächen, in denen Haushalte bereits die Möglichkei­t haben, mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 100 Megabit pro Sekunde Daten zu laden. Darauf war zu sehen, dass vor allem die Außenberei­che noch unterverso­rgt sind. An vielen Orten ist demnach nur eine Verbindung mit 16 Megabit pro Sekunde möglich.

In einem ersten Durchgang sollen Veitriedha­usen und Frauenried­hausen ein schnellere­s Netz bekommen. In einem zweiten Durchgang wäre dann zum Beispiel Helmeringe­n an der Reihe. Im zweiten Durchgang, so schlug der Experte vor, könnte die Stadt nämlich eine noch höhere Förderung, den sogenannte­n „Höfebonus“, für weit abgelegene Gebiete erhalten. Kopperschm­idt legte den Stadträten mehrere Varianten vor. Es geht darum, ob nur unter den Straßen Glasfaser gelegt werden soll, oder ob auch Anschlüsse bis an die Häuser führen sollen. Diese „luxuriöser­e“Variante würde für die Stadt teurer ausfallen.

Georg Rebele (FDP) wollte wissen, was es Eigentümer kosten würde, wenn sie sich nachträgli­ch selbst um eine Glasfaserv­erbindung zum Haus kümmern würden. „Je nach Anbieter rund um die 600 Euro“, schätzte der Experte. Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk sagte, dass das „zu

„Mehr als Glasfaser geht im Moment nicht.“Experte Winfried Kopperschm­idt

stemmen“sei, sollte es jemand wirklich wollen. Alois Jäger (FDP) wies darauf hin, dass die Lösung so ausfallen sollte, dass nicht in zehn Jahren die nächste Nachrüstun­g nötig ist. „Mehr als Glasfaser geht im Moment nicht“, antwortete Kopperschm­idt.

Alle Stadträte stimmten für die kostengüns­tigere Variante. Demnach soll der gesamte Ausbau rund 1,8 Millionen Euro kosten. Da die Maßnahme in Lauingen zu einem hohen Anteil gefördert werden soll, entfällt auf die Stadt ein Eigenantei­l von etwa 350000 Euro. Bevor der Ausbau startet, sind noch einige Schritte nötig. Zunächst wird der Förderantr­ag an den Bund gestellt. Dann werden Verträge über die Beteiligun­g der Netzbetrei­ber geschlosse­n. Kopperschm­idt schätzte, dass das Glasfasern­etz Mitte/Ende 2020 in Betrieb genommen werden könnte.

Was in der Sitzung des Lauinger Stadtrats zum Thema Verkehr diskutiert wurde, lesen Sie auf

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