Donau Zeitung

Ihre Arbeit bleibt oft unsichtbar

Die Stadt Lauingen würdigt „das Herzblut und Engagement“der Ehrenamtli­chen bei einem Empfang im Rathaus. Die Geehrten sprechen über das, was sie antreibt

- VON ALEXANDER MILLAUER

Lauingen Ulla Seeßle steht auf den Stufen im Lauinger Rathaus und grinst. Sie sei sehr stolz, wenn sie so durch die Reihen schaut, sagt die Koordinato­rin der „Sozialen Stadt“Lauingen. Am Donnerstag sind ehrenamtli­ch tätige Lauinger ins Rathausfoy­er eingeladen – diejenigen, deren Arbeit oft unsichtbar bleibt. Vom Helferkrei­s Asyl, über den Arbeitskre­is „Lebenswert­es Lauingen“oder der Arbeitsgru­ppe „Historisch­e Werte“sind viele gekommen. Das macht auch Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk sichtbar stolz. „Ich erkenne so viel Herzblut und Engagement bei Ihnen“, sagt er an die ehrenamtli­chen Lauinger gerichtet. „Danke dafür, lassen Sie dabei nicht nach“, ermunterte er sie.

Auch der Referent der „Sozialen Stadt“, Markus Hoffmann, hebt hervor, dass ohne die Unterstütz­ung der Ehrenamtli­chen viele Sachen, die in Lauingen zustande gekommen sind, gar nicht möglich gewesen wären. Allein, was der Arbeitskre­is „Lebenswert­es Lauingen“und der Helferkrei­s Asyl geleistet haben, wäre nur durch den Staat allein gar nicht machbar, betont er.

Dennoch sagt Sonja Thomas, stellvertr­etend für den Helferkeis Asyl: „Ich stelle fest, dass in Lauingen gar keine wirkliche Integratio­n passiert.“Deswegen gebe es den Helferkrei­s Asyl, er wolle den geflüchtet­en Menschen die Hand reichen und ihnen helfen, hier Fuß zu fassen. „Ich wünsche mir, dass sich in Lauingen alle Menschen, egal woher sie kommen, wohlfühlen“, fordert Thomas. Besonders in Erinnerung geblieben sei ihr, als ein Schützling, wie sie die Menschen, um die sie sich kümmert, nennt, einmal zu ihr gesagt habe: „Frau Sonja, von deiner Familie habe ich gelernt, dass alle Menschen gleich sind.“

Das „Gemeinsame“steht auch im Fokus des Arbeitskre­ises „Lebenswert­es Lauingen“, der von Christine und Karl-Heinz Strak vertreten wird. „Wir fanden die pessimisti­sche Stimmung in Lauingen immer schade und haben gespürt, dass die Stadt sehr viel mehr Potential hat“, sagte Christine Strak. Mit dem Ziel „Lauingen erlebbar zu machen“, wie sie es nennt, sei schon vieles erreicht worden. „Dass Lauingen die schönsten und meisten Lokale hat, konnten wir mit der Kneipentou­r beweisen“, sagte Karl-Heinz Strak zum jüngsten Projekt der Gruppe. Und ein weiteres steht schon vor der Tür: Das Adventstür­chen, bei dem bis Weihnachte­n an jedem Dezemberta­g an verschiede­nen Stellen in der Stadt überrasche­nde Aktionen geplant sind.

Eine Arbeit, die ganz im Verborgene­n stattfinde­t, ist die von Rudi Zobel. Wenn er nicht gerade von seiner Arbeit berichtet, ist er meist in den Museumszel­len und wertet Jahrzehnte und Jahrhunder­te der Lauinger Fastnachts­geschichte aus. „Das ist doch ein alter Hut, was du machst“, bekomme er oft zu hören. Doch es sei eine Arbeit fürs Lauinger Kulturgut, sagt er. Und die sei alleine oft schwer zu schaffen, deswegen sei er umso dankbarer für die Unterstütz­ung der Stadtverwa­ltung und der „Sozialen Stadt“. Mit Dokumenten, Liedern und Fastnachts­spielen ist Zobel schon gut versorgt, eines aber suche er noch dringend: Back- oder Kochrezept­e, die typisch waren für die Fasnacht.

Vielleicht hat sich jemand gefunden, der ihm dabei helfen kann. Denn eines ist sicher: An diesem Donnerstag wurde die Arbeit der oft unsichtbar­en Ehrenamtli­chen endlich wieder sichtbar gemacht.

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Foto: Millauer Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk (rechts) würdigte das Engagement ehrenamtli­ch tätiger Lauinger: (von links) Karl Heinz Strak (AK Lebenswert­es Lauingen), Sonja Thomas (Helferkrei­s Asyl), Christine Strak (AK Lebenswert­es Lauingen), Anna Bösch (Soziale...

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