Auf der Suche nach der Lockerheit
Zwischen Training und Spiel gibt es beim FC Gundelfingen eine große Diskrepanz. Vor der Partie gegen Aindling will das Trainerteam die Blockade lösen
Wie können die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen mal wieder punkten? Diese Frage treibt ihren Trainer Karlheinz Schabel seit Wochen um – und diese Woche ganz besonders. Denn die Grün-Weißen stehen vor dem Heimspiel gegen den TSV Aindling am heutigen Samstag (15 Uhr) noch im scheinbar gesicherten Tabellenmittelfeld, doch das ist eben nur der erste Eindruck. Denn nicht erst seit dem 0:2 beim FC Stätzling vergangene Woche zeigt die Kurve deutlich nach unten. „Aus einem Sinkflug kann also ganz schnell ein Absturz werden“, spricht Schabel aus jahrzehntelanger Erfahrung.
Was also ist das Rezept, um trotz all der wiederholt angesprochenen personellen Probleme und aus den Verletzungen herrührenden Folgen? „Es ist eigentlich ganz einfach. Wir müssen nur so spielen, wie wir unter der Woche trainieren. Da ist Zug drin, die Spieler sind im Kopf frei und zeigen, was sie können“, so Schabel. Doch mit dem ersten Pfiff des Schiedsrichters ist diese Lockerheit weg, die fehlenden Erfolgserlebnisse rauben die Lockerheit. Deshalb versucht Schabel zusammen mit seinem Co-Trainer Thomas Schwer, im Vorfeld den Druck vom Team zu nehmen. Und ein Stückchen auf Unbekümmertheit zu setzen. Als Beispiel führt er Stürmer Tarik Öz an, der im Sommer aus dem Nachwuchs in den LandesligaKader aufgerückt ist. „Er hat richtig stark trainiert. Er scheint jetzt im Männerfußball angekommen, deshalb darf er gegen Aindling erstmals von Anfang an ran.“
Allzu viel Spielraum, welches Team Schabel und Schwer ins Rennen schicken, haben sie allerdings nicht. Denn Özcan Safak ist schulisch verhindert. Und weil zudem Michael Grötzinger zwar das Training aufgenommen hat, aber noch nicht beschwerdefrei ist, ist der Kader auf zwölf einsatzfähige Feldspieler zusammengeschrumpft. Immerhin wird Tiemo Reutter mal wieder ein Comeback feiern. „Hoffentlich mal für längere Zeit“, wie Schabel angesichts dessen Verletzungshistorie meint.
FC Gundelfingen: Behrens, Trenker; Laubmeier, Schnelle, Reutter, Weichler, Elze, Schwer, Kühn, Müller, Hauf, Öz, Scheu, Braun
Der Gegner: Als der TSV Aindling Anfang Juli erst den FC Gundelfingen (4:1) und an schließend den TSV Nördlingen (3:2) aus dem Pokal geworfen hatte, schien die Welt in Ordnung zu sein. Sportlich glaubten sich die Aindlinger gut auf die neue Runde vor bereitet, doch dann legte der TSV einen ka pitalen Fehlstart hin. Was auch zur schmerzhaften Trennung von Trainer Ro land Bahl Mitte August führte, der zuvor eine der wenigen Konstanten in turbulen ten Jahren mit drohender Insolvenz war. Nachfolger wurde Thomas Wiesmüller, ein „echter“Aindlinger, der bis dato auf der Bank des Kreisligisten FC Mertingen saß. Der 31 Jährige konnte das Team etwas sta bilisieren, nach zwei Siegen setzte es aber zuletzt wieder zwei Niederlagen gegen den SV Egg (0:2) und TSV Nördlingen (2:3).