Tausende feiern Erntedank in Gundelfingen
Der prächtige Altar in der Stadtpfarrkirche zieht erneut Scharen von Besuchern an. Ein Detail ist Organisator Walter Hieber besonders wichtig
Gundelfingen Kürbisse, Sonnenblumen, Karotten und Brot. Die Stadtpfarrkirche in Gundelfingen ist auch dieses Jahr zu Erntedank wieder herrlich geschmückt. Vor allem im Altarraum bewundern am Sonntag die vielen Besucher die aufwendigen Dekorationen aus Broten, Kürbissen und Sonnenblumen. Beim Nebenaltar können Gäste ein Bild der heiligen Katharina bestaunen. Das hat der Frauenkreis in mühsamer Handarbeit aus Reis, Paprikapulver und Semmelbröseln gelegt, erklärt Mesner Walter Hieber. „Die Stadtpfarrkirche zu dekorieren hat eine ganze Woche gedauert, und das obwohl wir zwischen zehn und 15 Helfer hatten“, berichtet Hieber, der auch Vorsitzende des Historischen Bürgervereins ist. „Aber es hat sich definitiv gelohnt. Wir machen das schließlich zur Ehre Gottes und der Menschen“, betont Hieber. Dem Organisator des Erntedankfestes ist eines besonders wichtig. Die komplette Dekoration werde später gespendet. „Wir werden das sicher nicht wegwerfen“, sagt er.
Die vielen Kunstwerke aus Früchten und Blumen haben es den Besuchern angetan. Tausende feiern Erntedank in Gundelfingen. „Das ist wirklich einmalig, einfach bewundernswert“, sagt ein Günzburger begeistert. „So etwas sieht man heute nicht mehr oft“, ist er sich sicher. Draußen vor der Stadtpfarrkirche drängt sich derweil die Menschenmenge durch die Straßen Gundelfingens, um an den vielen Marktständen einzukaufen. Die Verkäufer kommen teilweise von weit her, aber es sind auch viele einheimische Händler unter ihnen. Es gibt auch kulinarische Köstlichkeiten – etwa am Stand des Gundelfinger Spielmannszugs: Frische Waffeln und selbst gemachte Kürbissuppe dienen nach dem Weg über den Markt als Stärkung.
Während in der Innenstadt großes Treiben herrscht, ist es auf der oberen Bleiche etwas ruhiger. Dort können auf dem Bauernmarkt traditionelle Maschinen bewundert werden. Die werden von der Interessensgemeinschaft Brauchtum aus Sontheim den Zuschauern vorgeführt. „Die Dreschmaschine hier stammt aus der Zeit der Jahrhundertwende, als es in der Gegend noch nicht einmal Strom gab“, erklärt Johannes Wöhrle, der seit 30 Jahren alte Maschinen sammelt.
Auch Gundelfingens Bürgermeisterin Miriam Gruß besucht mit ihrer Familie den Markt. „Ich finde solche Feste sehr schön und es ist gut, dass wir in Gundelfingen diese Tradition bewahren“, sagt sie stolz. Hieber spricht von einem vollen Erfolg. „Es ist einfach toll, dass so viele Leute hier sind.“
Wer den Erntedankaltar noch nicht gesehen hat, kann das aber noch tun. Bis Donnerstag soll die Dekoration stehen bleiben.