Donau Zeitung

Tausende feiern Erntedank in Gundelfing­en

Der prächtige Altar in der Stadtpfarr­kirche zieht erneut Scharen von Besuchern an. Ein Detail ist Organisato­r Walter Hieber besonders wichtig

- VON JONATHAN MAYER Fotos: Jonathan Mayer

Gundelfing­en Kürbisse, Sonnenblum­en, Karotten und Brot. Die Stadtpfarr­kirche in Gundelfing­en ist auch dieses Jahr zu Erntedank wieder herrlich geschmückt. Vor allem im Altarraum bewundern am Sonntag die vielen Besucher die aufwendige­n Dekoration­en aus Broten, Kürbissen und Sonnenblum­en. Beim Nebenaltar können Gäste ein Bild der heiligen Katharina bestaunen. Das hat der Frauenkrei­s in mühsamer Handarbeit aus Reis, Paprikapul­ver und Semmelbrös­eln gelegt, erklärt Mesner Walter Hieber. „Die Stadtpfarr­kirche zu dekorieren hat eine ganze Woche gedauert, und das obwohl wir zwischen zehn und 15 Helfer hatten“, berichtet Hieber, der auch Vorsitzend­e des Historisch­en Bürgervere­ins ist. „Aber es hat sich definitiv gelohnt. Wir machen das schließlic­h zur Ehre Gottes und der Menschen“, betont Hieber. Dem Organisato­r des Erntedankf­estes ist eines besonders wichtig. Die komplette Dekoration werde später gespendet. „Wir werden das sicher nicht wegwerfen“, sagt er.

Die vielen Kunstwerke aus Früchten und Blumen haben es den Besuchern angetan. Tausende feiern Erntedank in Gundelfing­en. „Das ist wirklich einmalig, einfach bewunderns­wert“, sagt ein Günzburger begeistert. „So etwas sieht man heute nicht mehr oft“, ist er sich sicher. Draußen vor der Stadtpfarr­kirche drängt sich derweil die Menschenme­nge durch die Straßen Gundelfing­ens, um an den vielen Marktständ­en einzukaufe­n. Die Verkäufer kommen teilweise von weit her, aber es sind auch viele einheimisc­he Händler unter ihnen. Es gibt auch kulinarisc­he Köstlichke­iten – etwa am Stand des Gundelfing­er Spielmanns­zugs: Frische Waffeln und selbst gemachte Kürbissupp­e dienen nach dem Weg über den Markt als Stärkung.

Während in der Innenstadt großes Treiben herrscht, ist es auf der oberen Bleiche etwas ruhiger. Dort können auf dem Bauernmark­t traditione­lle Maschinen bewundert werden. Die werden von der Interessen­sgemeinsch­aft Brauchtum aus Sontheim den Zuschauern vorgeführt. „Die Dreschmasc­hine hier stammt aus der Zeit der Jahrhunder­twende, als es in der Gegend noch nicht einmal Strom gab“, erklärt Johannes Wöhrle, der seit 30 Jahren alte Maschinen sammelt.

Auch Gundelfing­ens Bürgermeis­terin Miriam Gruß besucht mit ihrer Familie den Markt. „Ich finde solche Feste sehr schön und es ist gut, dass wir in Gundelfing­en diese Tradition bewahren“, sagt sie stolz. Hieber spricht von einem vollen Erfolg. „Es ist einfach toll, dass so viele Leute hier sind.“

Wer den Erntedanka­ltar noch nicht gesehen hat, kann das aber noch tun. Bis Donnerstag soll die Dekoration stehen bleiben.

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Der Anziehungs­punkt beim Erntedankf­est in Gundelfing­en ist die prächtig gestaltete Stadtpfarr­kirche St. Martin mit ihren vielen Kürbissen und Blumen. Gerade das aus Sa men gelegte Gemälde der heiligen Katharina kam bei den hunderten Besuchern der...
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Maschinen aus der Zeit der Jahrhunder­t wende waren auf der Bleiche zu sehen.
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In der Walkmühle konnten Besucher se hen, wie früher Garn gesponnen wurde.

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