Wertingen zeigt sich bunt und vielfältig
Die Landkreisausstellung Werta ist gestern nach vier Tagen zu Ende gegangen. Wie das Organisationsteam und die Aussteller die Messe im Rückblick sehen
Wertingen „4000 Städtleboxen haben wir verteilt.“Bauhofleiter Johannes Deisenhofer schaut auf die Uhr. 14 Uhr, Sonntagnachmittag ist es, und er zeigt sich äußerst zufrieden mit dem, was sich in der Stadthalle vier Tage lang abgespielt hat. Besucherströme, die meisten am Sonntag und am gestrigen Feiertag, wälzten sich durch die Stadthalle und informierten sich am Stand der Stadtverwaltung über städtische Dienstleistungen. Die Stadthalle bildete einen Schwerpunkt mit Ausstellern aus Handel und Wandel, Industrie und Gewerbe in Wertingen und Umgebung.
Zwischen Informationsständen viel Buntes: Von der Nagelkosmetik über Verkostung von italienischen Leckereien bis zu Vereinen, die sich präsentieren. Ein Konzept, das sich über das gesamte 45000 Quadratmeter große Ausstellungsgelände zog und Erlebnischarakter zum Ziel hatte. Für Bürgermeister Willy Lehmeier ein Konzept, das aufgegangen ist: „Bunte Vielfalt erleben“heißt das Motto, das er ausgegeben hat. „Wir haben verschiedene Schwerpunkte auf dem Gelände gesetzt, das sich mit seinen unterschiedlichen Gegebenheiten gut dafür angeboten hat.“Eine strenge Zeltaufteilung von A bis Z wie bei herkömmlichen Messen oder rein nach Themen geordnet, wollte das Organisationsteam um die städtische Event-Beauftragte Alexandra Killisperger vermeiden und vielmehr Überraschungseffekte und ständige Abwechslung schaffen, um die Aufmerksamkeit der Besucher zu erhalten.
Freier Eintritt und keine Schranken rund um das Gelände waren eine Einladung, sich Zeit zu geben zum Bummel – „das Geld lieber in Kleinigkeiten oder Essen investieren“, so Lehmeiers Gedanke. Überall waren deshalb Essensstände verstreut. Wer wollte, konnte im Café des hauswirtschaftlichen Fachservice in der Landwirtschaftsschule pausieren, sich eine Fischsemmel am Fischereistand genehmigen, im Stadthallen-Foyer täglich wechselnde schwäbisch-bayrische Gerichte genießen oder sich an den riesigen Food-Trucks durchfuttern: Burger in allen Variationen, Falafel, Kartof- fel-Raffinessen von Pommes bis zur Spiralkartoffel im Knuspermantel.
„Wir stehen hier ein bisschen abseits“, findet der Koch im „Patata Loca“. Er hätte sich einen zentralen Standort gewünscht, auf dem alle Foodtrucks im Rund stehen – „das wäre Volksfestcharakter“, denkt er, dass dann noch mehr Umtrieb gewesen wäre. Auch sein Kollege von der „Soul-Kitchen“, die Bio-Burger anbietet, hatte mit mehr Resonanz gerechnet. Bernhard Hirschbolz sitzt vor seinen Dutzenden von E-Bikes, die er vor der evangelischen Kirche aufgereiht hat. „Falsche Jahreszeit“, resümiert der Aussteller vom 2-Rad-Stadl für sich, „bei Fahrrädern geht im Frühjahr mehr“.
Ganz anders im Sozialzelt, wo sich die Besucher drängen. HansJosef Berchtold, Vorsitzender der Seniorengemeinschaft Wertingen: „Wir wollten zeigen, wer wir sind und Kontakte knüpfen.“Berchtold stellte die SGW zusammen mit anderen Hilfsorganisationen und Dienstleistern als soziales Netzwerk vor. Besonders am gestrigen Dienstag gab es dafür großes Interesse. Die Apotheker Sabine Riesinger aus Buttenwiesen und Andreas Vogg aus Wertingen waren mit Blutdruckmessen am laufenden Band beschäftigt.
„Das Interesse war groß“, zieht auch Tobias Munz, Chef der gleichnamigen Baumschule positive Bilanz. Gartenbaubetriebe, Kunsthandwerk und Kultur waren im Schloss und Schlossgraben positioniert. „Zu wenig Aussteller im Schlossgraben“, meint Munz allerdings angesichts des weitläufigen Geländes. Ein paar mehr hätten dort gut getan. Dass sich die Werta stetig weiterentwickeln kann und soll, betonen Alexandra Killisperger und Bürgermeister Lehmeier. Die Werta solle jeweils den derzeit herrschenden Zeitgeist widerspiegeln. Die Werta der Zukunft kann sich Lehmeier mit Themen wie Elektromobilität oder digitale Techniken vorstellen. Auch im Bereich Kunst und Kultur könnten sich neue Dinge entwickeln und der Einzelhandel sich noch mehr präsentieren.
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Erleben Sie die Werta nochmals auf un serer Bildergalerie und im Video auf www.wertinger zeitung.de