Donau Zeitung

Ärgerliche Verzögerun­g

- VON BERTHOLD VEH Berthold.Veh@donau zeitung.de

Beim Wiederaufb­au des Dillinger Rathauses muss die Stadt die Planung europaweit ausschreib­en. Dies ist bei der geschätzte­n Schadenssu­mme von fünf Millionen Euro notwendig. Und es ist grundsätzl­ich ja auch richtig und notwendig, dass die Vergabe von öffentlich­en Aufträgen nach nachvollzi­ehbaren Kriterien erfolgt. Im konkreten Fall des abgebrannt­en Dillinger Rathaus-Altbaus hat die Vergabever­ordnung aber ärgerliche Auswirkung­en. Nach dem Unglück muss die Stadt nun voraussich­tlich ein halbes Jahr lang warten, bis sie erst einmal die Planung für den Wiederaufb­au vergeben kann.

In den vergangene­n beiden Monaten haben die Handwerker bei der Sicherung des zerstörten Rathaus-Altbaus richtig rangeklotz­t. Unter Hochdruck wurde ein Notdach errichtet. Es verhindert, dass der Regen weitere Schäden verursache­n kann. Jetzt wird dem zügigen Wiederaufb­au allerdings durch eine Zwangspaus­e der Wind aus den Segeln genommen. Da muss die Frage erlaubt sein, ob die Vergabever­ordnung nicht einmal eine Ausnahme zulassen kann. Der Aufbau eines Rathauses nach einem Brand ist kein gewöhnlich­es Projekt. Hier geht es darum, die Folgen eines unvorherge­sehenen Unglücks zu beseitigen. Und dies sollte schnell geschehen, denn die Dillinger Rathaus-Ruine ist wie eine klaffende Wunde mitten im Herzen der Stadt.

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