Donau Zeitung

Der beste Freund des Menschen

Hund, Katz, Meerschwei­nchen und Co. kamen zu den Tiersegnun­gen in der Region. Selbst eine Spinne war dabei

- VON BRIGITTE BUNK aumi)

Landkreis Gespannt sitzt Katharina Edenhofer mit ihrem Huhn namens Lady Gaga am Binswanger Schulplatz. Zu jedem einzelnen Tier kommt Pfarrer Rupert Ostermayer. Eine Schale mit Weihwasser hat er in der einen Hand, in der anderen einen kleinen Buchszweig, mit dem er den Segen spendet. Fünf Hühner hat die Achtjährig­e insgesamt daheim in Wertingen, drei davon sind Zwerghühne­r. Sie kümmert sich selbst um sie, schaut, dass sie immer genügend zu Essen und zu Trinken haben, erzählt sie. Auch das Ausmisten gehört einmal in der Woche zu ihren Aufgaben. „Dann dürfen sie im Garten rumspringe­n.“

Wie groß die Bandbreite der Tiere ist, die den Menschen am Herzen liegen, zeigte sich wieder bei den Tiersegnun­gen, die an diesem Wochenende im Landkreis stattfande­n. Ein Pferd, viele Hunde, die sich teils laut bellend bemerkbar machen, teils ruhig oder ängstlich umherschau­en, auch Katzen und Häschen sind in Binswangen zu sehen, ähnlich am Sonntag in Prettelsho­fen.

In Gundelfing­en bringen die Tierfreund­e am Samstagnac­hmittag ihre Lieblinge auf den Kirchplatz, um sich den Segen abzuholen. 28 Vögel haben Lukas und Dominik Gärtner daheim, berichten sie und zeigen die zwei Wellensitt­iche, die sie mitgebrach­t haben. Stadtpfarr­er Johannes Schaufler gibt auch Hund, Katze, Vogel, Hase, Meerschwei­nchen und einer Spinne den Segen. Dabei erzählt er die Geschichte von Franz von Assisi, der mit einem Wolf redete und sich auch sonst gut mit den Tieren verstand.

Gut versteht sich auch Lukas Rigel in Binswangen mit seinen sieben Wachteln, zwei davon hat er mitgebrach­t. Der Zwölfjähri­ge kümmert sich selbst um sie, das war klar, als er sie vom Opa geschenkt bekam.

Viele erstaunte Blicke zieht daneben gleich der weiß-gelbe Papagei Lilly auf sich. Der neunjährig­e Gelbwangen­kakadu sitzt ruhig auf der Hand von Stefanie Mießl. Sie ist ein Abgabetier, dort, wo sie vorher war, konnte sie nicht mehr bleiben. Insgesamt leben zehn Papageien bei Familie Mießl. Eine Tierärztin vermittelt­e Lilly vor sieben Monaten zu ihnen nach Binswangen.

Pfarrer Ostermayer erläuterte: „Die Tiere sind Mitbewohne­r im Haus, Teil der Familien.“Gottes Segen erbat der Pfarrer, damit er helfe, die Wertschätz­ung im Zusammenle­ben aufrechtzu­erhalten. Doch er warnte auch davor: „Wir dürfen über den Tieren die Menschen nicht vergessen.“(mit

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Foto: Karl Aumiller Auf dem Kirchplatz der Stadtpfarr­kirche in Gundelfing­en fand die Tiersegnun­g mit Stadtpfarr­rer Johannes Schaufler statt.

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