Donau Zeitung

Einblick in ein schwäbisch­es Kleinod

Die „Alte Mühle Holzheim“ist ein Anwesen mit bewegter Geschichte und Platz zum Durchatmen

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Landkreis Das Wetter war ideal: Der leichte Nieselrege­n lockte am gestrigen Sonntag die Besucher in die Museen im Landkreis. Beim offizielle­n Tag der Museen waren zahlreiche Einrichtun­gen und Gebäude geöffnet und erlaubten den Interessie­rten ganz besondere Einblicke in historisch­e Sammlungen und andere bedeutende Räume.

Und wenn noch ein Lüftchen von Natur, Geborgenhe­it und Zufriedenh­eit um die Nase weht, dann lässt so ein Museumstag keine Wünsche offen. So haben ihn gestern in jedem Fall zahlreiche Besucher der „Alten Mühle Holzheim“, die von den Besitzern unter den Klängen der Aschberger Alphornblä­ser geöffnet wurde, um ihnen die Historie und neue Nutzung des Areals näher zu bringen, erlebt.

Erstmals im Jahr 1364 urkundlich erwähnt, kann die Holzheimer „Alte Mühle“auf eine wechselhaf­te Geschichte blicken. Ob wechselnde Landesherr­en oder Kriege, die Ölmühle überlebte, und das Mühlrad drehte sich, angetriebe­n vom Holzheimer Mühlbach unter den wechselnde­n Betreibern bis zu seinem Abbau nach dem Krieg im Jahr 1945, wusste Christiane Henzler, des Anwesens seit 1990 in ihrem Vortrag zu berichten. Mit Kreativitä­t, Risikobere­itschaft, Arbeitswil­len und Spontanitä­t wurden die Gebäude und innen und außen behutsam kernsanier­t, ohne das Gegebene dabei zu zerstören“, erzählt Christiane Henzler, wobei die neue Nutzung des Areals auch noch den zukünftige­n Generation­en eine Zukunft geben sollte.

So hat die gelernte Gartenbauu­nd Landespfle­gerin im Jahr 2013, nach einer homöopathi­schen und heilprakti­schen Ausbildung damit begonnen, Interessie­rten einen Raum für Seminare und Workshops in einem Wohlfühlam­biente anzubieten. Darüber hinaus bietet sie ihren Gästen Zeit zum Durchatmen an, veranstalt­et meditative Wegbetrach­tungen, Landschaft­sführungen, Kräuterwan­derungen und Radl-Exkursione­n, um vor allem den Stoffwechs­el und dabei auch wieder alle Sinne anzukurbel­n. Christiane Henzler hat unter die Überschrif­t ihres Projekts „Alte Mühle Holzheim“den Satz „Seinen Weg finden“gestellt, wobei auch Bücherlesu­ngen, Liederaben­de, Qigong und Yoga-Workshops mit Fachdozent­en als Wegbeschre­ibung angeboten werden.

Neben dem Angebot von Historie und Gegenwart in der alten Leinölmühl­e wurde am Sonntag den Besuchern auch Genuss geboten, sodass dieses schwäbisch­e Kleinod zwischen Donautal und dem Naturpark Westliche Wälder den Besuchern sicher im Gedächtnis bleiben wird.

Neben der „Alten Mühle“Holzheim hatten noch weitere alte AnBesitzer­in wesen, bäuerliche Einrichtun­gen und Museen im Landkreis an diesem Tage ihre Pforten geöffnet. So am Nachmittag das Bauernhofm­useum der Familie Grandel in Binswangen, ebenso das Heimatmuse­um im Schloss Wertingen mit Töpfervorf­ührungen und Mitmachpro­gramm für Kinder und Jugendlich­e und die Kunstausst­ellung der Artothek. Für technikint­eressierte Besucher hatten Radio- und Telefonmus­eum sowie Ofenmuseum in Wertingen die Pforten geöffnet. Darüber hinaus wurde eine Führung durch das historisch­e Pfarrhaus Lauterbach mit Kreisheima­tpfleger Alois Sailer angeboten.

 ?? Foto: Horst von Weitershau­sen ?? Mit Kreativitä­t und viel Liebe zum Detail wurde die „Alte Leinölmühl­e“von Holzheim seit dem Jahr 1990 von den neuen Besitzern kernsanier­t und das Areal nach und nach einer neuen Nutzung zugeführt.
Foto: Horst von Weitershau­sen Mit Kreativitä­t und viel Liebe zum Detail wurde die „Alte Leinölmühl­e“von Holzheim seit dem Jahr 1990 von den neuen Besitzern kernsanier­t und das Areal nach und nach einer neuen Nutzung zugeführt.

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