„Das wird ein Riesenkoloss“
Die Halle der Firma Scheiffele-Schmiederer ist das einzige Thema, über das in Hausen diskutiert wird
Hausen Gut eine Stunde hat Oberbürgermeister Frank Kunz am Montag vor etwa 70 Hörern bei der Bürgerversammlung im Vereinsheim in Hausen über die Entwicklung Dillingens referiert. Im Anschluss gibt es nur eine Wortmeldung. Und die dreht sich um die neue Halle, die der Holzgroßhändler Scheiffele-Schmiederer im Dillinger Westen vor den Toren Hausens errichten will. Der frühere Stadtrat Dieter Schinhammer sah sich jedenfalls zu der Feststellung veranlasst: „Das wird ein Riesenkoloss.“Laut Planung hat die Lager- und Verladehalle, die auf einer Fläche von rund 18000 Quadratmetern gebaut werden soll, eine Länge von 160 Metern, eine Breite von 118 Metern und eine Höhe von knapp elf Metern. „Das sind zwei Fußballfelder“, sagt Schinhammer und fragt, wie „die Anfahrt der Gigaliner“geregelt sei. „Wie kommen diese riesigen Fuhrwerke auf das Grundstück?“In unserer Zeitung sei auch nicht berichtet worden, was mit dem bestehenden Radweg passiere.
Der Hausener Markus Launer entgegnet, dass der verlegte Radweg bereits „fix und fertig“sei. Und Rathauschef Kunz sagt, dass es im Landkreis Dillingen keine Straße gebe, die für Gigaliner zugelassen sei. Leitender Verwaltungsdirektor Bernd Nicklaser erläutert, dass die Halle durch „normale Lkw“beliefert werde. Die Verhandlungen der Firma Scheiffele-Schmiederer mit der Bahn über die Zufahrt zu dem Areal seien am Laufen. Das habe nichts mit der Baugenehmigung der Stadt zu tun. Zwei Bürger teilen bei der Versammlung unserer Zeitung ihre Freude mit, dass ein einheimischer Betrieb erweitern will – „und Steuern zahlt“. Das Einverständnis aller Nachbarn liege vor. Versammlungsbesucherin Ingrid Witte hält allerdings die Zufahrt der Lkw über die Hausener Straße für problematisch. Die Lastwagen könnten bei einem Stau auf dem Gleis des Bahnübergangs stehenbleiben. „Es wäre fatal, wenn hier etwas passiert.“Geschäftsführer Karl Schmiederer bestätigte gestern auf Anfrage, dass gegenwärtig die Verhandlungen mit der Bahn über die Zufahrt laufen. Mehr könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt dazu nicht sagen.
Kunz hatte eingangs neben den großen Dillinger Themen wie Rathausbrand, Turnhallen-Sanierung oder Paul-Wiederbelebung auch spezielle Hausener Themen wie die Kirchensanierung angesprochen. Das Gotteshaus wird innen und außen auf Vordermann gebracht, informierte Kirchenverwaltungsmitglied Josef Seiler. Etwa 600 000 Euro wird die Sanierung von St. Peter kosten. Im Frühjahr 2018 soll die Sanierung abgeschlossen sein.