Donau Zeitung

Wahlkampf mit der Maut?

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger allgemeine.de

Die Legislatur­periode endet, wie sie begonnen hat – mit einem Streit um die Maut. Auch wenn die angekündig­te Klage Österreich­s vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f wenige Tage vor der Wahl in unserem Nachbarlan­d ein Stück Wahlkampf ist, kommt dieser Schritt nicht überrasche­nd. Österreich war von Anfang an einer der schärfsten Kritiker der deutschen Maut-Pläne.

Obwohl die Pkw-Maut nicht mehr Maut heißt, sondern Infrastruk­turabgabe, und obwohl Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt seine Pläne auf Druck der EUKommissi­on noch einmal nachgebess­ert hat, bleibt aus österreich­ischer Sicht ein Konstrukti­onsfehler der Pkw-Maut bestehen: Die deutschen Autofahrer erhalten sie durch die entspreche­nde Kürzung der Kfz-Steuer zurückerst­attet. Das bringt Wien auf die Palme.

Nun entscheide­n die Juristen über die Maut. Das kann dauern. Von den vielen Baustellen, die Dobrindt seinem Nachfolger als Verkehrsmi­nister hinterläss­t, ist die Maut nur eine. Viel spricht dafür, die für 2019 geplante Einführung der Abgabe so lange auszusetze­n, bis ein Urteil des EuGH vorliegt.

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