Ärger wegen der Hundehaufen
Bei den Stadtverwaltungen ist das Thema ein Dauerproblem – obwohl es mittlerweile viele Kotbeutel-Automaten gibt. Was tun?
Landkreis Stephan Karg findet es nicht mehr lustig. Im Gegenteil. Höchstädts Zweiter Bürgermeister sagt bei der Stadtratssitzung am Montag: „Auf manchen Flächen ist es wirklich nicht mehr nett. Da gibt es keine 50 Zentimeter Platz dazwischen. Wir müssen was dagegen tun. Ich habe auch persönlich ein Problem damit.“Es geht um Hundekot. Schon im Amtsblatt habe die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass es Beutelstationen gibt. Dritter Bürgermeister Hans Mesch sagt: „Die, die es nicht kapieren, müssen es eben dann spüren. Es gibt selbstverständlich einige, die die Tütchen nehmen.“
Man müsse diesem Thema stärker nachgehen, Mesch kann sich vorstellen, dass auch die Sicherheitswacht bei ihren Runden dafür sensibilisiert werden sollte. „Wer jemanden erwischt, sollte diesen bei der Stadtverwaltung melden. Wer gegen die Hundehaltersatzung verstößt, kann finanziell belangt werden.“Geschäftsstellenleiter Achim Oelkuch fügt hinzu: „Es ist vor allem für die Bauhofmitarbeiter ärgerlich, die die Rasen mähen. Das vergisst man oft.“
Auch in der Stadt Lauingen ist das Thema Hundekot ein Problem, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilt. Vor allem die Grünflächen im Stadtgebiet seien betroffen, „leider auch zunehmend Straßen und Gehwege in den bebauten Gebieten“, heißt es weiter. Insgesamt sind in Lauingen 19 Tütenspender über das gesamte Stadtgebiet verteilt – auch in den Naherholungsgebieten, wie Luitpoldhain und Auwaldanlagen. Nach der Verordnung zur Reinhaltung und Reinigung der Straßen in Lauingen könnten für das Verunreinigen bis zu 1000 Euro Bußgeld erhoben werden.
In Wertingen gibt es laut Karl Benz immer wieder mal Beschwerden über Hundekot, der überall im Stadtgebiet und auf den Grünanlagen zurückbleibt. Weil aber bislang kein Verursacher eindeutig zugeordnet werden konnte, wurde bislang noch kein Bußgeld verhängt. Neun Hundetoiletten stehen in Wertingen und den Stadtteilen Hirschbach und Reatshofen.
Gundelfingen hat keine Probleme mit Hundekot. Geschäftsstellenleiter Heinz Gerhards sagt aber: „Was natürlich nicht heißt, dass es nicht vereinzelt vorkommt, speziell im privaten Bereich.“In den öffentlichen Parks sowie Stadtein- und -ausgängen sind in der Gärtnerstadt jeweils Hundestationen mit Tütchen aufgebaut. „Und die werden auch sehr gut angenommen“, sagt Gerhards. Bislang hätte die Gärtnerstadt noch nie ein Bußgeld verhängen müssen, der Aufwand dafür sei auch dementsprechend hoch. „In der Regel ist immer der Hundehalter und nicht der Hund schuld.“
Rund 900 Vierbeiner sind derzeit in Dillingen und den sechs Stadtteilen gemeldet. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts wissen aus Erfahrung: Der Großteil der Hundehalter achtet auf Sauberkeit. Allerdings reichen laut Amtsleiter Roland Hungbaur einige „schwarze Schafe“aus, um Straßen und Grünflächen zu verschmutzen.
Damit meint er nicht die Tiere: „Die tun schließlich nur das, was Herrchen oder Frauchen ihnen durchgehen lassen.“Das Dillinger Konzept: Man spreche das Verantwortungsbewusstsein der Bürger an und verweise vorsorglich auf die Verordnung, ebenso gehe die Stadt gezielt auf Hundebesitzer zu, wenn Beschwerden über Verschmutzungen bekannt werden. Gleichzeitig komme man den Hundebesitzern entgegen: Dutzende HundebeutelStationen sind im gesamten Stadtgebiet aufgestellt. Ärgerlich sei nur, dass es hin und wieder vorkomme, dass solche Automaten von Unbekannten auf einen Schlag vollständig entleert werden.