Donau Zeitung

Deutlich mehr Igel brauchen Hilfe

Im September war es fast überall zu kalt und viel zu nass. So können Tierfreund­e helfen

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Landkreis Der September war fast überall zu kalt und deutlich zu nass, vor allem für die Igel in Bayern. Das Wetter erschwerte es insbesonde­re den Igelmütter­n, ihren Nachwuchs gesund großzuzieh­en. So werden dem Landesbund für Vogelschut­z derzeit deutlich mehr unterkühlt­e und unterernäh­rte, tagaktive Jungtiere als noch im Vorjahr gemeldet, auch aus dem Kreis Dillingen.

„Igel, die während des Tages im Garten oder auf der Straße gefunden werden, befinden sich immer in einer Notsituati­on“, erklärt die LBVIgelbea­uftragte Martina Gehret. Betroffen sind vor allem Igelmütter und spät geborene Jungtiere. „Junge und vor allem unterernäh­rte Igel können ihre Körpertemp­eratur nur schwer halten und werden daher oft stark unterkühlt aufgefunde­n“, so Gehret weiter. Der LBV ruft deshalb dazu auf, hilfsbedür­ftigen Tieren im Garten einen trockenen und geschützte­n Unterschlu­pf anzubieten und sie mit einer Zufütterun­g zu unterstütz­en.

Die erst im September geborenen Jungigel sind noch nicht fit genug für die nasskalte Herbstwitt­erung. „Die Tiere müssen nicht nur viel weitere Strecken zurücklege­n, um genug Futter zu finden. Bei dem nassen Wetter kühlen dünne Tiere besonders schnell aus und können deshalb leichter krank werden“, begründet Martina Gehret die Vielzahl der am Tag gefundenen Jungigel. Sofortige Hilfe bietet hier nur ein trockener Unterschlu­pf und die Zufütterun­g im Garten. Kranke Tiere hingegen werden durch eine Fütterung nicht gesund. Sie brauchen fachkundig­e Pflege und eine artgerecht­e Unterbring­ung, die eine anerkannte Igelpflege­station oder Tierärzte bieten.

Bei der unterstütz­enden Fütterung der stachelige­n Gartenbewo­hner muss auf die Hygiene geachtet werden. Denn auch Igel können sich an verschmutz­ten Futterstel­len Krankheite­n einfangen. Wer keine Möglichkei­t zur Fütterung im Garten hat, sollte unbedingt das Laub liegen lassen oder am besten gleich einen Laub- und Reisighauf­en anlegen. Ein mit Ästen bedeckter Laubhaufen ist ein beliebter Schlaf- und Überwinter­ungsplatz für Igel.

Igel-Beobachtun­gen können im Internet unter www.igel-in-bayern.de gemeldet werden.

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Foto: Carmen Dahlitz Dieser Igel hat bei unserer Leserin Carmen Dahlitz in Wittisling­en Schutz gefun den.

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