Nebel auf Usedom
Nach einem Brand ermittelt Kommissarin Julia auch in ihrer eigenen Familie
ARD, 20.15 Uhr Kommissarin Julia Thiel weiß schon lange, dass Usedom nicht so idyllisch ist, wie viele glauben. Diesmal muss sie sich um einen Fall kümmern, der weit in die Vergangenheit reicht und gleichzeitig mit ihrer persönlichen Gegenwart zu tun hat. „Nebelwand“heißt der neue „Usedom-Krimi“, den das
an diesem Donnerstag zeigt. Eine Nebelwand war angeblich für einen Unfall auf der Ostsee verantwortlich, bei dem zehn Jahre zuvor ein Ehepaar in einer Jolle getötet wurde, nur ihr Sohn Jakob hat damals überlebt. Und der scheint nun nach Usedom zurückgekommen zu sein und nennt sich jetzt Jäckie. Vielleicht will er den Tod seiner Eltern rächen, denn die Hintergründe des Unglücks wurden vertuscht. Und bisher hat sie niemand wirklich wissen wollen. Jäckie aber weiß Bescheid und hat unter den Lügen lange genug gelitten. Kaum ist er wieder auf der Insel, brennt im Sportboothafen eine Segelyacht aus, und eine Obdachlose kommt dabei fast ums Leben. Dass es Brandstiftung war, steht schnell fest – jemand hatte eine Weinflasche mit Brandbeschleuniger aufs Deck geschleudert.
„Nebelwand“ist nicht einfach ein Krimi, bei dem am Ende die Polizei den bösen Täter dingfest macht, sondern ein vielschichtiges Drama und großes Kino. Viele Seitenhiebe inklusive – auf Jugendhilfeprojekte zum Beispiel, bei dem es den Geschäftsführern mehr ums Geld, als um die Jugendlichen geht. Am Ende gibt es zwar ein Geständnis, das plausibel klingt. Ausgerechnet eine Weinflasche in der eigenen Wohnung lässt Kommissarin Thiel zweifeln, ob die Wahrheit tatsächlich gefunden ist. Ein starkes Ende für einen starken Krimi.