Donau Zeitung

„Wir spielen alle in der gleichen Liga“

Der FC Gundelfing­en sieht auch beim Spitzenrei­ter TSV Nördlingen eine Chance

- Foto: Walter Brugger

Grundsätzl­ich ist es Karlheinz Schabel egal, wie der Gegner heißt. „Wir spielen alle in der gleichen Liga, also kannst du gegen jeden gewinnen – oder verlieren. So riesengroß sind die Unterschie­de nicht“, philosophi­ert der Trainer des FC Gundelfing­en. Trotzdem weiß er, dass auf seine Landesliga-Fußballer am heutigen Samstag (15 Uhr) ein „echtes Schwergewi­cht“wartet. Denn die Gundelfing­er gastieren beim Spitzenrei­ter TSV Nördlingen.

Obendrein ist es auch ein nordschwäb­isches Derby, doch so richtig angeheizt ist die Stimmung bei diesem Duell eigentlich nie. Denn trotz der räumlichen Nähe kommen sich Gundelfing­er und Nördlinger selten in die Quere, Spielerwec­hsel zwischen beiden Klubs sind die Ausnahme. Unter die fällt Keeper André Behrens, der im Januar nach eineinhalb Jahren im Ries zu den Gundelfing­ern zurückkehr­te. Weshalb es für den 23-Jährigen am ehesten eine besondere Partie ist.

Auch deshalb gibt sich FCGCoach Schabel betont sachlich: „Uns fehlen noch sechs Siege bis zum Klassenerh­alt. Gegen wen wir die holen, das interessie­rt mich wenig. Wichtig ist nur, dass wir punkten.“Zwar spreche auf den ersten Blick alles für die Nördlinger, die derzeit das Maß aller Dinge in der Landesliga darstellen, „doch warum sollen wir uns kleiner machen als wir sind. Wenn wir es schaffen, dass wir unsere Qualitäten ausspielen und nicht so unruhig auftreten wie vergangene Woche gegen den SV Egg, dann ha- ben wir auch in Nördlingen eine Chance. Egal wie stark der Gegner aktuell ist.“

Natürlich ist Schabel nicht entgangen, dass der TSV eine herausrage­nde Hinserie absolviert. Doch der FCG-Coach hat auch Gründe erkannt, warum das so ist: „Nördlingen tritt sehr disziplini­ert und unglaublic­h konstant auf, bringt unglaublic­he Geschwindi­gkeit mit ins – und ist weitgehend von Verletzung­en verschont geblieben.“TSV-Trainer Andreas Schröter kann daher auf einen Kern von zehn Feldspiele­rn setzen, die allesamt 1000 oder mehr Einsatzmin­uten in dieser Saison aufweisen. Was beim FC Gundelfing­en mit Elias Weichler und Christoph Schnelle gerade mal zwei Akteure schaffen, Fabio Kühn und Julian Elze sind noch knapp dran an dieser Marke. „Es ist aber nicht nur die Wettkampfz­eit, die anderen Spieler haben aus diversen Gründen ja auch noch deutlich weniger Trainingse­inheiten absolviert. Das summiert sich und genau das ist in dieser Saison unser Dilemma“, analysiert Schabel.

Auch in Nördlingen wird er wieder gezwungen sein, die Startforma­tion zu ändern. So fehlt diesmal JasSpiel jot Padda, der bei den A-Junioren zum Einsatz kommt, zudem steht hinter Tiemo Reutter ein Fragezeich­en. Der Innenverte­idiger musste beim 0:0 gegen den SV Egg zur Pause raus, weil ihm die Rückenmusk­ulatur Probleme bereitete. „Er war zwar die Woche über in Behandlung, ob es aber für einen Einsatz reicht, wird sich voraussich­tlich erst beim Aufwärmen entscheide­n.“

Die Nördlinger müssen nur auf ihren Kapitän Stefan Raab verzichten, der beruflich in den USA weilt. Dafür meldet sich der zuletzt erkrankte Mittelfeld­spieler Daniel Holzmann einsatzber­eit.

FC Gundelfing­en: Behrens, Trenker; Laubmeier, Schnelle, Reutter (?), Weichler, Safak, Kühn, Schwer, Braun, Scheu, Müller, Hauf, Winkler, Pillmeier, Öz

Der Gegner: Bereits ein Punkt reicht dem TSV Nördlingen, um sich die Herbstmeis terschaft zu sichern. Was einerseits zeigt, wie stark die seit 13 Partien ungeschlag­e nen Rieser in dieser Saison auftreten – und anderseits, dass ihnen der FV Illertisse­n II mit zwei Zählern Rückstand immer noch im Nacken sitzt. Stark ist bei den Nördlinger­n die Defensive mit lediglich 13 Gegentoren, herausrage­nd die Offensive. Was nicht nur an Philipp Buser liegt, der mit zwölf Tref fern die Torschütze­nliste anführt. An seiner Seite haben auch Manuel Meyer (8) oder der ehemalige BOL Torschütze­nkönig Nico Oefele unter dem neuen Trainer Andreas Schröter, selbst über viele Jahre TSV Torjä ger, zu alter Stärke zurückgefu­nden. Gegen den FCG ist die Bilanz seit 1974 positiv: 19 Nördlinger Siegen stehen 17 Gundelfing­er gegenüber, dazu kommen elf Unentschie den.

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Und ab damit zur Ecke: Der FC Gundelfing­en setzt auch in Nördlingen darauf, dass Keeper André Behrens bei seinem Ex Klub rechtzeiti­g zur Stelle ist und den Ball abwehrt.

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