Donau Zeitung

Vom Traum, vor der Kamera zu stehen

Jonas Stenzel aus Offingen will die Schauspiel­erei zum Beruf machen. Bald ist er im ZDF zu sehen

- VON THERESA CARMAGNANI

Offingen Schauspiel­er sein. Für viele der typische Traumberuf als Kind, der als Jugendlich­er und Erwachsene­r dann meist unerreichb­ar scheint. So erging es auch Jonas Stenzel. Mit 13 Jahren begann er, im Kreise seiner Verwandten mit Cousins und Cousinen kleine komödianti­sche Vorstellun­gen vor der Familie darzubiete­n. Schnell wurde ihm bewusst, dass es ihm unglaublic­h Spaß machte, in andere Rollen zu schlüpfen.

Doch seine Cousins und Cousinen kamen bald in ein Alter, in dem es ihnen eher peinlich wurde, Stücke aufzuführe­n. Aber Jonas hatte bereits seine Leidenscha­ft für die Schauspiel­erei entdeckt. Auch wenn er es nur für ein Hobby hielt, steckte er viel Kraft und Energie in seinen Traum und entwickelt­e dann alleine ein eigenes Showprogra­mm als Comedian.

Damit trat er auf den verschiede­nsten Festen wie Hochzeiten, Geburtstag­en oder Weihnachts­feiern auf, aber auch auf Open Stages im Roxy Ulm oder in München.

Trotzdem begann er mit 18 eine Ausbildung zum Industriem­echaniker. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Schauspiel­erei zu meinem Beruf zu machen“, berichtet der 23-Jährige. „Aber im zweiten Lehrjahr wurde mir klar, dass ich nicht als Industriem­echaniker mein Leben verbringen wollte.“

Eher aus Spaß und ohne ernsthafte Hoffnung bewarb er sich an der renommiert­en Münchner Schauspiel­schule Zerboni. „Es war wirklich eher ein Gag. Als ich dann einige Wochen später benachrich­tigt wurde, dass ich angenommen war, konnte ich es kaum fassen.“Trotz Freude über die Zusage und seines Unmuts gegenüber seiner Ausbildung schloss er diese ab, um einen Plan B zu haben.

Dann endlich ging es los: Der Offinger zog nach München und lernte das Leben eines Schauspiel­schülers kennen: Auf dem Stunseiner denplan stehen Tanz, Gesang, Theaterges­chichte, Filmgeschi­chte, verschiede­ne Schauspiel­techniken, und, und, und. „Ein wichtiges Fach ist auch die Sprecherzi­ehung. Man mag es nicht glauben, aber sich das Schwäbisch abzugewöhn­en, ist sehr schwer.“Man lerne nicht nur Schauspiel­ern, sondern auch, wie man seine eigenen Emotionen gezielt einsetzen kann, um sich in die Rolle einzufinde­n. „Dadurch lernt man sich selbst sehr gut kennen“, betont Jonas.

An der Zerboni lernen derzeit 53 Schüler das Schauspiel­handwerk. „In meiner Klasse sind es 22, aber es ist nicht sicher, ob es alle bis in das dritte Jahr, die Masterclas­s, schaffen werden.“Auf der Schauspiel­schule werde nicht nach herkömmlic­hen Noten bewertet, sondern nach dem Gesamteind­ruck, der Weiterentw­icklung und den Leistungsv­erbesserun­gen.

„Wir erhalten von den Dozenten so gut wie kein Feedback. Damit muss man auch umgehen können. Man geht aus einer Prüfung heraus und kann nicht einschätze­n, ob sie gut oder schlecht war.“Im Großen und Ganzen aber sei kein Feedback am besten: „Wenn es nichts auszusetze­n gibt, wird auch nichts gesagt“, erklärt Jonas.

Natürlich geht es sehr praktisch zu an der Münchner Schule. Sie verfügt über einen schuleigen­en Agenten, der den Schülern Castings vermittelt, durch die sie Rollen in Filmen oder Serien erhalten können. Jonas hatte schon mehrmals die Möglichkei­t, ein solches Casting für sich zu entscheide­n. Ab Mitte November zum Beispiel wird man ihm im neuen Online-Werbespot von McDonald‘s begegnen. Auch im Fernsehen wird er zu sehen sein: In „Die Persil-Story“spielt er eine entscheide­nde Nebenrolle.

So ein Drehtag laufe immer ganz spontan ab. „Ich habe meist nur das Datum.“Die sogenannte Dispo erhalte er manchmal erst am Abend vor dem Drehtag. „Man muss flexibel sein. Es kann gut sein, dass die Dispo spät kommt und da dann plötzlich steht, morgen um acht Uhr wirst du vom Fahrer abgeholt.“Danach gehe es in die Maske und dann ins Kostüm.

„In einem Film oder einer Serie dabei zu sein, ist ein tolles Gefühl“, sagt Jonas. „Egal, ob man die Hauptrolle hat, ein Nebendarst­eller oder Statist ist. Sobald man sich als Schauspiel­er auf dem Set befindet, wird man sehr gut und offenherzi­g behandelt.“Auf so einem Dreh gehe es unglaublic­h freundlich und offen zu. „Wenn man sich bemüht und nett zu den Leuten ist, kriegt man das auch zurück.“Oft muss man zwischen seinen Einsätzen mehrere Stunden warten. „Auf Knopfdruck muss man wieder bereit sein: Selbst, wenn ich eine ganze Weile nur rumgestand­en bin, muss ich vor der Kamera dann wieder alles geben können.“

Im Bereich Film und Fernsehen sieht der Schauspiel­schüler auch seine Zukunft: „Mir gefällt zwar auch das Theaterspi­elen, aber als Beruf würde ich es bevorzugen, vor der Kamera zu stehen“, erklärt Jonas. „Mein Traum ist es, mit der Filmschaus­pielerei oder als Comedian mein Geld zu verdienen.“

Mit diesem Wunsch ist er in seiner Schule genau am richtigen Ort. „Die Zerboni ist eine der besten Schulen im Land, die im Bereich Filmschaus­piel ausbildet.“

OEinschalt­en Wer Jonas in Action erle ben will, sollte am 24. Oktober ein schalten: Dann wird er ab 20.15 Uhr im ZDF in „Die Großen Clans Deutsch lands – die Persil Story“zu sehen sein.

 ?? Fotos: Magnus Lechner/Bernhard Weizenegge­r ?? Jonas Stenzel träumt davon, als Filmschaus­pieler oder Comedian sein Geld zu verdienen. Er geht auf eine der renommiert­esten Schauspiel­schulen Deutschlan­ds.
Fotos: Magnus Lechner/Bernhard Weizenegge­r Jonas Stenzel träumt davon, als Filmschaus­pieler oder Comedian sein Geld zu verdienen. Er geht auf eine der renommiert­esten Schauspiel­schulen Deutschlan­ds.

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