Die Donau – und ihre beiden Gesichter
Eine Bilderwanderung mit Erwin Mayer und dem Musikverein Donauklang in Blindheim. Der Fluss hatte einst für die Schifffahrt Bedeutung
Blindheim Zu einem Heimatabend am Kirchweihsonntag hatte der Heimatverein Blindheim ins Gasthaus Kreuz eingeladen. Dieses Mal fand aber nicht wie früher ein Tanz, sondern eine Bilderreise statt. Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Erwin Mayer stimmte der Musikverein Donauklang auf die Veranstaltung im Rahmen der Dillinger Kulturtage ein.
Mayer sagte, diese Kulturtage hätten die Menschen in der Region wieder zusammengeführt. Im Nahbereich des Thürlesberges fühle man sich als Partner im kulturellen Bereich: Die ehemalige römische Südstraße auf der einen, die römische Nordstraße auf der anderen Seite, dazwischen die Donau, das passe gut zum Logo der diesjährigen Kulturtage. In seinem Bilder-Vortrag stellte Mayer die zwei Gesichter der Donau und der Tallandschaft in den Vordergrund. Als Vorspann zur Bilderschau sprang er zurück in das 17. bis 19. Jahrhundert und zeigte die vielen Veränderungen des Flusses mit vielen Windungen und Schleifen anhand von Zeichnungen und Karten auf. Die Angst der Menschen vor den alljährlich oft mehrmals wiederkehrenden Hochwassern und Eisstößen, die Brücken, Hab und Gut zerstörten, war groß. Die Menschen setzten somit auch im damaligen Bezirksamt Dillingen ihre Hoffnungen auf die von 1806 bis 1873 durchgeführte Flussregulierung der „Oberen Donau“.
Als „gute“Donau bezeichnete Mayer die zweite Seite des Flusses: Als Schifffahrtsstraße hatte sie damals auch in unserer Region eine große Bedeutung. Flöße, beladen mit Bauholz und Brettern aus dem Allgäu, sowie Flachboote, spöttisch „Ulmer Schachteln“genannt, beförderten über 250 Jahre Waren aller Art von Ulm nach Wien und Budapest.
Tausende von Auswanderern, die Donauschwaben, fuhren auf dem Weg in ihre neue Heimat Ungarn, Serbien und Rumänien die Donau hinunter. Erst die Eisenbahn brachte die Schifffahrt ab 1870 zum Erliegen.
Meditative Hintergrundmusik begleitete im zweiten Teil des Abends die Besucher auf einer Wanderung durch das Donautal von Peterswörth bis Tapfheim. In einer wunderschönen Bilderschau wurde der Reichtum an kulturellen Schätzen in den Städten und Dörfern entlang der Donau in vielerlei Weise sichtbar. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit können Schlösser, Kirchen, Klöster, Bürger- und Bauernhäuser darüber berichten.
Viele dieser Schätze aus der Vergangenheit, in der Verbindung mit den Gewohnheiten der Menschen unserer Tage und oft im Einklang mit der Donau, ergeben ein unverwechselbares Bild unserer Heimat, sagte Mayer. Dazu noch die mitunter etwas herbe Schönheit der Natur ins rechte Licht zu rücken, ist dem Referenten an diesem Heimatabend mit seinen Fotos bestens gelungen. Dafür dankten Publikum, Bürgermeister Jürgen Frank und Anton Kapfer, Vorsitzender von DLG – Kultur und Wir.
Erst die Eisenbahn brachte die Schifffahrt zum Erliegen