Die Arbeit fängt jetzt erst an
Das Ergebnis in Syrgenstein ist relativ eindeutig. Zwei von drei Wählern stimmten für das Bürgerbegehren. Dieser Ausgang ist keine große Überraschung. Die Bürgerinitiative hatte im Vorfeld von 1200 Befragten mehr als 1000 zu einer Unterschrift bewegen können. Bei dieser Quote ging es letztlich nur noch darum, die Menschen zur Wahlurne zu bewegen.
Das schaffte die Initiative. Dem Vorhaben der Gemeinde und des Freistaats Bayern erteilten die Bürger damit eine klare Abfuhr. Wie auch immer jeder Einzelne dieses Ergebnis bewertet: Der Gemeinde Syrgenstein tut es gut, dass der Bürgerentscheid nun vorbei ist. Zuletzt war die Stimmung in der Gemeinde angespannt. Bürgermeister und Vertreter der Bürgerinitiative beschuldigten sich gegenseitig, die Bürger zu täuschen. Vom Rathauschef war sogar von einer „Aufkündigung der kommunalen Solidaritätsgemeinschaft“die Rede. Auch nach der Wahl gestern Abend blieben Seitenhiebe nicht aus.
Nun müssen sich alle Beteiligten wieder zusammenraufen. Denn die Arbeit fängt jetzt erst an. Für Syrgenstein wird es eine Kraftprobe werden, eigenständig ein solches Wohnprojekt auf die Beine zu stellen. Dafür braucht es den Zusammenhalt im Ort. Ist der auch in Zukunft nicht gegeben, hinterlässt der Bürgerentscheid einen bitteren Beigeschmack.
Auch wenn es bereits als Tatsache gilt, dass der Freistaat die finanzielle Förderung für das kleinere Wohnprojekt herunterfährt: Die Gemeinde sollte keine Option auslassen, um vielleicht doch noch zusätzliche Gelder zu bekommen. Einen Versuch wäre es wert.