Gundelfingens kurzer Traum vom Derbysieg
Nach dem eigenen Führungstor beim TSV Nördlingen verfällt der FC Gundelfingen in „Tiefschlaf“und verliert beim Tabellenführer mit 1:2
der Herbstmeister TSV Nördlingen das nordschwäbische Derby verdient 2:1 gewonnen hatte, daran bestand kein Zweifel. „Über 90 Minuten waren die klar besser“, gab Karlheinz Schabel unumwunden zu, und doch trauerte der Trainer des FC Gundelfingen einer vergebenen Chance nach. Denn nach einer Stunde schien die Partie zugunsten seiner Landesliga-Fußballer zu kippen, als sie in Führung gingen.
„Das 1:0 hat uns doch richtig in die Karten gespielt“, meinte Schabel später, der sein Team ungewöhnlich defensiv eingestellt hatte. „Das ist gegen meine Philosophie, doch wir mussten damit auf die schnellen Nördlinger reagieren. Hätten wir offensiver gespielt, hätten die uns doch zerlegt“, erklärte der Coach, und durfte nach der besten Angriffsaktion seiner Schützlinge über Manuel Müller und Johannes Hauf den Führungstreffer von Maximilian Braun kurz bejubeln.
Doch der Vorsprung schien die Grün-Weißen nicht zu beflügeln. „Wir hätten einfach nur kompakt weiterspielen müssen, agieren dann aber komplett zu schlafmützig und werden prompt dafür bestraft“, analysierte Schabel. Denn keine fünf Minuten nach dem 0:1 schauten die Gundelfinger zu, wie der als schussgewaltig bekannte Daniel Holzmann im Anschluss an einen Freistoß aus rund 25 Metern Maß nehmen und die Kugel ins untere Eck befördern konnte – 1:1. Und kaum hatte der Stadionsprecher den Torschützen vermeldet, lag der Ball schon wieder im FCG-Gehäuse. Diesmal hatte Philipp Buser den Ball zur Mitte gebracht und Manuel Meyer erfolgreich abgeschlossen – 2:1.
Die Nördlinger Führung war verdient, denn schon in der ersten Halbzeit hatten die Rieser einige gute Gelegenheiten durch Nico Oefele, Florian Lamprecht und Daniel Holzmann liegen gelassen oder hatte FCG-Keeper André Behrens als letzte Instanz den Ball noch abgewehrt. „Wobei wir bei der Entstehung der Chancen nicht ganz unbeteiligt waren. Wir haben uns eklatante Ballverluste geleistet. Die waDass ren so gravierend, da fehlen mir echt die Worte“, meinte Schabel, während sein Nördlinger Kollege Andreas Schröter seine Schützlinge für „die beste erste Halbzeit in dieser Saison“lobte, in der nur die Tore fehlten. Aber selbst nach dem Rückstand sei sein Team nicht nervös geworden. „Die Körpersprache nach dem 0:1 hat mir gleich gezeigt, dass wir das noch drehen.“Und so kam es auch. TSV Nördlingen: Martin – Michel (83. Kai ser), Schmidt, Käser, Lamprecht – Holzmann, Mayer, Halbmeyer (62. Schröter), Meyer – Oefele, Buser
FC Gundelfingen: Behrens – Laubmeier, Schnelle, Reutter, Weichler (46. Safak) – Kühn (77. Winkler) – Elze, Braun, Schwer (66. Öz), Müller – Hauf
SR: Emmert (TSV Flachslanden) Tore: 0:1 Braun (60.), 1:1 Holzmann (65.), 2:1 Meyer (67.) Gelb: Lamprecht, Meyer, Buser / Kühn, Reutter, Braun, Elze, Öz, Hauf Zu.: 450