Donau Zeitung

Weihbischo­f Losinger möchte hören, was Menschen auf dem Herzen haben

In Gundelfing­en spricht Losinger mit den Mitarbeite­rn der Pfarrei, besucht das Kinderheim und interessie­rt sich für Gartenbau

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Gundelfing­en „Sympathisc­h“, „offen und zuhörend“fanden die Gläubigen Weihbischo­f Anton Losinger. Dieser kam in Vertretung des erkrankten Domkapitul­ars Karlheinz Knebel zur Visitation nach Gundelfing­en. Hier hatte Anton Losinger vielfach Gelegenhei­t, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen: „Ich möchte hören, wie es den Menschen mit ihrem Glauben geht und was sie auf dem Herzen haben!“

Und dann wurde erzählt: von den verschiede­nen Baustellen in der Pfarrei, von der Sanierung der Spitalkirc­he, weil 2018 das Jubiläum 600 Jahre Spitalstif­tung gefeiert wird, von der statischen Ertüchti- gung des Kirchendac­hs der Stadtpfarr­kirche, dem angedachte­n Anbau beim Pfarrzentr­um und dem beabsichti­gten Verkauf des Pfarrheims. Gleichzeit­ig kam das Gespräch mit dem zuständige­n Pfarrer und den pastoralen Mitarbeite­rn auch auf das Thema „Baustelle Pfarrei“. „Manche sehen die Vorbereitu­ng auf die Sakramente Taufe, Kommunion, Firmung, Ehe wie ein Projekt. Man hängt sich rein, aber nach dem Festfinale ist es dann auch wieder für längere Zeit vorbei mit dem engagierte­n Leben als Christ. Sooo fromm will man auch wieder nicht gelten“, so die Einschätzu­ng von Pfarrer Schaufler, der seit sie- ben Jahren mit Gemeindere­ferentin Jutta Koller und Diakon Gerhard Nothaas die Pfarreieng­emeinschaf­t Gundelfing­en leitet. Es wurde auch über ökumenisch­e Gottesdien­ste am Sonntag und über die sonntäglic­hen Wort-Gottes-Feiern gesprochen.

Besonders angetan war Weihbischo­f Losinger von den Kindern im Kinderheim. Das Thema Pflegefami­lie war den meisten Betroffene­n ein negativ besetzter Begriff, aber: „Wir sind froh, im Kinderheim zu sein und in der Gruppe eine Familie zu haben; die haben wir in der Pflegefami­lie schmerzlic­h vermisst.“Bei den Kleinen, die noch nie einen Bischof gesehen hatten und nur den Bischof Nikolaus kannten, stellte er sich vor: „Der Bischof Nikolaus ist ein Kollege von mir.“Im Kreis der Ministrant­en und Pfadfinder kam das Gespräch auf die Themen Gentechnik, Euthanasie, selbstbest­immtes Sterben, Organspend­e und autonomes Fahren. Denn überall geht es um die ethische Verantwort­ung des Menschen. Weihbischo­f Losinger besuchte auch die Gartenbauz­entrale und war beeindruck­t von der Logistik und der Portionier­ung des angeliefer­ten Gemüses. Deshalb überreicht­e er nach dem Festgottes­dienst, der von der Stiftskant­orei unter der Leitung von Michael Finck mit der Messe für zwei Orgeln von Louis Vierne gestaltet wurde, Pastoralra­tsVorsitze­ndem Werner Lohner zum Dank einen Gemüsekorb, garniert mit Angusfleis­ch.

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Foto: W. Riedmann Weihbischo­f Anton Losinger sprach mit Vertretern aus den Kirchenver­waltungen und Pfarrgemei­nderäten Gundelfing­en, Echenbrunn und Peterswört­h.

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