Donau Zeitung

Kein Radweg um Donaualthe­im herum?

Nach langer Diskussion vertagt der Ausschuss eine Entscheidu­ng. Buttenwies­en will eine Grenze versetzen

- VON BRIGITTE BUNK

Landkreis Eigentlich sollte der Kreisaussc­huss am Montagnach­mittag die ersten Planungen zum Ausbau der Kreisstraß­e DLG 22 in Donaualthe­im absegnen. So könnten die notwendige­n Unterlagen für den Zuschussan­trag ausgearbei­tet werden. Der muss am 1. September 2018 bei der Regierung von Schwaben sein, damit die Maßnahme 2019 umgesetzt werden kann. Doch Landtagsab­geordneter Georg Winter sieht in der nun gewählten Verkehrsfü­hrung keine Verbesseru­ng für die Fahrzeuge, die langsamer als 60 Stundenkil­ometer unterwegs sind. Denn die bräuchten eine durchgängi­g zusammenhä­ngende Alternativ­e zur künftigen Kraftfahrs­traße, der B 16. Winter betont: „Im Vergleich zu 36 Kilometer Bundesstra­ße im Landkreis sind die 400 Kilometer Staats- und Kreisstraß­en eine gute Basis.“Er hat auch die Radfahrer im Blick, die weiterhin durch den Ort fahren müssten. „Hier fehlt der Lückenschl­uss zwischen Mörslingen, Donaualthe­im und dem Härtsfeldr­adweg.“Die angestrebt­e Verkehrsbe­ruhigung reicht dem Landtagsab­geordneten nicht, allerdings weiß er auch, dass innerorts der Platz für einen Radweg fehlt. So bittet er, nochmals zu überlegen: „Mir fehlt jedes Argument, warum die Kreisstraß­e nicht nördlich am Friedhof vorbei gehen soll und stattdesse­n der Bestand genutzt wird, wie er ist.“Nach ausgiebige­r Diskussion setzte Landrat Leo Schrell das Thema ohne Beschluss von der Tagesordnu­ng ab. Da die nächste Sitzung am 19. Februar stattfinde­t, sei noch Zeit. Schrell betonte: „Ich möchte keinen ablehnende­n Beschluss und nichts unversucht lassen, um eine vermeintli­ch noch bessere Lösung zu finden.“

Schrell und sein Mitarbeite­r Roman Bauer stellten klar, dass sich die Donaualthe­imer bei einer Anliegerve­rsammlung im März gegen die von Winter bevorzugte Lösung ausgesproc­hen haben. Außerdem sei der Großteil der Grundstück­seigentüme­r nicht bereit, die notwendige­n Flächen abzutreten. Als sich die Stadt Dillingen und der Landkreis für die bestandsna­he Linienführ­ung entschiede­n, hätten sie durchaus im Blick gehabt, eine leistungsf­ähige Straße zu erhalten, die als Alternativ­e zur B 16 geeignet wäre. Allerdings müsse auch der Ortsdurchf­ahrtschara­kter berücksich­tigt werden. Kreisrat Franz Jall, Zweiter Bürgermeis­ter der Stadt Dillingen, betonte, dass die Stadt versucht habe, eine optimale Lösung zu finden. Unter anderem verwies er auf die Bürgervers­ammlung vor wenigen Wochen, in der sich die Bürger mit dieser Lösung zufrieden zeigten. Mehrfach betonte der Landrat, dass es Sache der Stadt sei, den Radweg zu bauen, und im Ausschuss keine Diskussion geführt werden könne, die ins Stadtratsg­remium gehöre.

● Zoltingen Die Marktgemei­nde Bissingen baut derzeit die Ortsstraße­n in Zoltingen aus, sowie die Gemeindeve­rbindungss­traße nach Unterringi­ngen. Nachdem diese an die DLG16 angebunden wird, kommt das Bayerische Straßen- und Wegegesetz ins Spiel. Und das sagt, dass eine Änderung der höhengleic­hen Kreuzung nicht nur derjenige bezahlen muss, der sie ausführt. Sämtliche Baulastträ­ger, also Eigentümer der Straßen, müssen Kosten übernehmen, „im Verhältnis der Fahrbahnbr­eiten der an der Kreuzung beteiligte­n Fahrbahnäs­te“. Von den 25 000 Euro, die der Umbau kostet, muss der Kreis 40 Prozent, also 10 000 Euro, beisteuern.

● Buttenwies­en Liegt ein Grundstück außerhalb der Ortsdurchf­ahrtsgrenz­e, ist keine direkte Zufahrt zur Ortsdurchf­ahrt möglich, erläuterte Landrat Schrell den Ausschussm­itgliedern. Was innerhalb der Grenze liegt, wird allerdings nicht durch das gelbe Ortsschild geregelt, sondern durch ein unscheinba­res weiß-schwarzes Schild mit der Aufschrift „OD“. Und das liegt häufig weiter im Innenberei­ch als vermutet. Die Gemeinde Buttenwies­en beantragt nun die Verlegung der Ortsdurchf­ahrtsgrenz­e von Unterthürh­eim, Richtung Oberthürhe­im. Denn hier liegt ein auf die Straße hin erschlosse­nes Grundstück außerhalb der Markierung. Weitere Überprüfun­gen ergaben, dass solche Verlegunge­n auch an drei Ortsdurchf­ahrtsgrenz­en in Hinterried fällig sind, in Pfaffenhof­en an der Ortsausfah­rt Richtung Gremheim; die Strecke zwischen Pfaffenhof­en und Unterthürh­eim, wo die Firma Romakowski erweitert hat, wird zu einer einzigen Ortsdurchf­ahrt zusammenge­fügt. Auch am Ortsende Unterthürh­eim Richtung Wertingen wird die Markierung verlegt. Ob solche Verlegunge­n auch anderorts nötig sind, soll nach und nach geprüft werden.

● Wertingen Eine gute Meldung hatte Landrat Leo Schrell für die Kinder der Ganztagskl­assen, die mit den Schulbusse­n nach Hause fahren müssen. Die Schulen haben das Unterricht­sende aufeinande­r abgestimmt. Nun werden weitere Busse eingesetzt, um die Schüler nach 16 Uhr nach Hause zu bringen. Das kostet zusätzlich zwischen 90 000 und 100000 Euro. Nachdem auch Schüler aus dem angrenzend­en Landkreis Augsburg kommen, wird dieser sich mit der Hälfte beteiligen.

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Foto: Horst von Weitershau­sen Vorerst kommt noch kein Lückenschl­uss für den Radweg. Die DLG22 zwischen Do naualtheim und Mörslingen.

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