Donau Zeitung

Einer der teuersten Whiskys der Welt ist eine Fälschung

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Es war ein teures Vergnügen, das sich ein Chinese während seines Schweiz-Aufenthalt­s gönnte: Der Reisende bezahlte Medienberi­chten zufolge für ein Glas Whisky umgerechne­t knapp 8600 Euro. Er meinte, einen Single Malt MacallanWh­isky aus dem Jahr 1878 zu genießen. Forscher der Universitä­t Oxford fanden nun heraus, dass das Getränk „zu 95 Prozent zwischen 1970 und 1972 hergestell­t wurde“. Die Fälschung war Medienberi­chten zufolge ein Schock für den Hotelier aus St. Moritz, der die vermeintli­ch uralte Flasche geöffnet hatte. Dessen Vater hatte den Whisky vor 25 Jahren für einen fünfstelli­gen Betrag gekauft.

Können Sie konkreter werden? Wo passiert was?

El Giamal: Das passiert auf allen Ebenen. Die Hierarchie ist im Filmbereic­h sehr ausgeprägt. Dazu kommt: Die Atmosphäre, in der Film oder Theater passieren muss, ist eine extrem intime. Wenn da jemand seine Macht einsetzt, dann kann es schnell zum Missbrauch kommen. Das wird den potenziell­en Tätern auch leicht gemacht.

Warum ist das so?

El Giamal: Weil Einzelpers­onen so viel Entscheidu­ngsmacht über die Karrieremö­glichkeite­n anderer haben. Es ist de facto so: Es gibt einige wenige, die fast alles entscheide­n. Die natürliche Folge ist, dass Schauspiel­er und insbesonde­re Schauspiel­erinnen ein möglichst gutes Verhältnis zu diesen Personen aufbauen wollen. Denn sie wollen ja möglichst viele, möglichst tolle Rollen spielen. Wer so viel Macht zugesproch­en bekommt, der kann diese Macht halt auch ausnutzen. Und da werden Grenzen überschrit­ten. Für die Be-

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