Donau Zeitung

Genug ist genug

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de

Wenn Heiligaben­d auf einen Samstag fällt, soll es Spezialist­en geben, die noch schnell ein Parfüm für die Frau und gleich eines dazu für die Mutter kaufen. Diese Alles-auf-den-letzten-DrückerMac­her dürfen nicht vorschnell verurteilt werden. Schließlic­h ist es Frauen und Müttern egal, wann das Weihnachts­geschenk besorgt wurde. Das Ob zählt, nicht das Wie.

Für alle Last-Minute-Männer bietet sich in diesem Jahr die Chance, sogar noch am Sonntag zum Geschenke-Endspurt aufzubrech­en. Weil Heiligaben­d auf einen Sonntag fällt, dürften sie zumindest in einigen Läden, die überwiegen­d Lebensmitt­el verkaufen, noch fündig werden. Denn in solchen Geschäften gibt es ja auch Kosmetika. Aber muss das sein? Sollten nicht auch unserer unbändigen Konsumlust Grenzen gesetzt werden? Wenn es um den Sonntag geht, auf alle Fälle. Denn genug ist irgendwann genug. Zumindest an einem Tag der Woche tut es Menschen gut, zur Ruhe zu kommen, im Familien- und Freundeskr­eis das werktags Gekaufte etwa in einem schönen gemeinsame­n Essen zu konsumiere­n. Dann haben auch die Beschäftig­ten des Einzelhand­els Zeit für sinnstifte­nde Gemeinscha­ftserlebni­sse. Dabei an Gott zu denken, schadet nicht. Das stiftet noch mehr Sinn am freien Sonntag.

Was bedeutet das nun für diesen speziellen 24. Dezember? Was sollen die Alles-auf-den-letzten-Drücker-Macher nur tun? Einfach am Samstag in gewohnter Hektik zur Kauf-Rallye aufbrechen und am Sonntag runterkomm­en, sich besinnen und freuen über den eigentlich christlich­en Anlass des Festes.

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