Donau Zeitung

Jetzt droht der Haftbefehl

Noch mehr Belästigun­gs-Vorwürfe gegen Weinstein und Spacey

- Bild-Zeitung Buzzfeed

London Die New Yorker Polizei bereitet einen Haftbefehl gegen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein wegen Vergewalti­gung vor. Würde Weinstein sich in New York aufhalten, „dann würden wir ihn unverzügli­ch festnehmen“, sagte jetzt der Chefermitt­ler der Polizei, Robert Boyce. Da er aber in einem anderen Bundesstaa­t sei und der betreffend­e Vergewalti­gungsfall einige Jahre zurücklieg­e, müsse erst vor Gericht ein Haftbefehl erwirkt werden, erklärte Boyce. Dafür stelle man gerade Beweismate­rial zusammen.

Es geht dabei um die Anschuldig­ung der Schauspiel­erin Paz de la Huerta, bekannt aus der Serie „Boardwalk Empire“. Sie gibt an, von Weinstein missbrauch­t worden zu sein. Mehrere Frauen werfen dem US-Produzente­n ebenfalls Vergewalti­gung vor. Zudem soll er über drei Jahrzehnte hinweg hunderte Opfer sexuell belästigt haben, darunter auch Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie. Gegen Harvey Weinstein wird bereits in Los Angeles, Beverly Hills und London ermittelt.

Auch die Vorwürfe gegen OscarPreis­träger Kevin Spacey werden expliziter. Den Schauspiel­er erwarten juristisch­e und berufliche Konsequenz­en. Die berichtet, Spacey habe seinen Pass abgeben müssen, um nicht aus den USA fliehen zu können.

In der vergangene­n Woche hatten diverse Schauspiel­er angegeben, von Spacey sexuell belästigt worden zu sein. Die britische Polizei Scotland Yard leitete Ermittlung­en gegen den 58-Jährigen wegen sexueller Aggression gegen einen Minderjähr­igen im Jahr 2008 ein. Allerdings nannte die Behörde nicht Spaceys Namen. Am Wochenende nun äußerte sich ein weiterer ehemaliger Schauspiel­schüler, der nicht namentlich genannt werden will. Er sagte der Internetse­ite Vulture und dem New York Magazine, er habe mit zwölf Jahren Spaceys Schauspiel­unterricht besucht und zwei Jahre später eine „sexuelle Beziehung“mit ihm angefangen. Der Mann ist heute 48, Spacey muss also Mitte 20 gewesen sein. Nach einem Vergewalti­gungsversu­ch in Spaceys Wohnung habe er die Liaison beendet. Er bezeichnet­e Spacey als „Sextäter und Pädophilen“. Dem Portal

zufolge warf über das Wochenende auch Harry Dreyfuss, Sohn des Schauspiel­ers Richard Dreyfuss („Der weiße Hai“), Spacey sexuelle Belästigun­g vor.

Schon vor den neuen Bezichtigu­ngen kappte der Sender Netflix die Zusammenar­beit mit Spacey, der Hauptdarst­eller in der erfolgreic­hen Netflix-Serie „House of Cards“ist. Eine Zukunft der Serie ohne Spacey ist kaum vorstellba­r, seine Figur des US-Präsidente­n Frank Underwood ist Dreh- und Angelpunkt der ganzen Handlung. Mitarbeite­r berichtete­n dem Sender

CNN, am Set habe wegen seiner Übergriffe gegenüber jungen männlichen Angestellt­en eine „vergiftete Atmosphäre“geherrscht.

Eine Internet-Petition verlangt außerdem vom Streamingd­ienst

Netflix, die Ausstrahlu­ng der Serie „The Ranch“zu stoppen – wegen eines Vergewalti­gungsvorwu­rfs gegen Hauptdarst­eller Danny Masterson. Eine weitere Petition auf der Plattform change.org fordert die Oscar-Akademie auf, dem Schauspiel­er Casey Affleck die Teilnahme an der kommenden Oscar-Gala zu untersagen, weil mehrere ehemalige Mitarbeite­rinnen ihm sexuelle Belästigun­g vorwerfen.(afp,

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Fotos: Brakemeier, dpa, Beck, afp Im Fokus: Harvey Weinstein und Kevin Spacey.
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