Im NSU Sumpf
Neuer Dengler-Krimi will die Arbeit der Staatsapparate zeigen
ZDF, 20.15 Uhr Sie sind schon ein ungewöhnliches Pärchen in der deutschen Krimi-Landschaft: Der Ex-Polizist und Privatdetektiv Georg Dengler (Ronald Zehrfeld) und die Hacker-Aktivistin Olga Illiescu (Birgit Minichmayr) passen so gar nicht ins Schema der oft glattgebügelten TV-Ermittler. Der Einzelgänger Dengler agiert gern einmal am Rande der Legalität, und seine Freundin Olga wird wegen ihrer Hacker-Aktivitäten sogar polizeilich gesucht und ist in Amsterdam untergetaucht. Dort beginnt der dritte Fall dieses unkonventionellen Duos, das nicht unbedingt um die Sympathien der Zuschauer buhlt.
In dem neuen, hochkarätig besetzten Thriller „Dengler – Die schützende Hand“führt die Reise für den impulsiven Ex-Bullen und die kühl-analytische Computerexpertin mitten hinein in den jüngsten deutschen Rechtsterrorismus. Dengler hat von einer unbekannten Person den Auftrag erhalten, die nur mangelhaft aufgeklärten Selbstmorde der NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neu aufzurollen und etliche Widersprüche und Ungereimtheiten zu untersuchen. „Dengler“-Regisseur und Grimme-Preisträger Lars Kraume stellt glücklicherweise keine unhaltbaren Hypothesen auf, sondern entfaltet ein temporeiches Lehrstück über Polizeiarbeit, Terrorismus, verdeckte Ermittler und falsche Hypothesen. Wieso waren die Polizeibehörden nach den ersten NSUMorden jahrelang auf dem rechten Auge blind? Diese und weitere bis heute nicht ausreichend geklärten Fragen stellt der Film. Auch der neue „Dengler“-Fall basiert wieder auf einem Kriminalroman des Autors Wolfgang Schorlau.