Donau Zeitung

Leider nur ein Anfang

- VON JAKOB STADLER redaktion@donau zeitung.de

Hervorrage­nd! Die Selbstverp­flichtung der Einzelhänd­ler, Geld für Plastiktüt­en zu verlangen, hat etwas bewirkt. Selbst wenn nicht alle Geschäfte mitmachen – die größte Veränderun­g kommt durch das gestärkte Bewusstsei­n der Kunden. Immer mehr Menschen denken daran, zum Einkaufen einen Beutel mitzunehme­n. Doch gerade im Einzelhand­el gibt es Potenzial, viel mehr Plastik einzuspare­n.

Denn bei einem Großteil der Waren gilt: Bei der Lieferung in die Geschäfte sind sie mit Plastik verpackt. Das ist nun einmal praktisch. Klamotten bleiben sauber, Bücher sind vor Feuchtigke­it geschützt. Der Kunde erhält ein Produkt ohne jegliche Spur, quasi ohne Fingerabdr­uck.

Bei den Plastiktüt­en hat sich etwas geändert, weil es bei den Kunden ein Umdenken gab. Schließlic­h berichten auch die Verkäufer, die Kunststoff­beutel noch gratis abgeben, dass sie weniger davon benötigen. Das zeigt: Der Kunde hat tatsächlic­h die Macht, durch sein Verhalten etwas zu ändern. Wenn sich der Kunststoff­verbrauch für die Unternehme­n nicht mehr lohnt, weil Kunden gezielt nach Produkten suchen, für die möglichst wenig Verpackung verwendet wurde, werden sie sich anpassen. Gerade bei Kleidung ist es ohnehin sinnvoll, T-Shirt, Pullis und Hosen nach dem Kaufen zu waschen. Was macht es also, wenn Klamotten ohne Plastik in einer Kiste in den Laden transporti­ert wurden und dadurch vielleicht etwas weniger sauber sind, als wenn sie steril verpackt wurden?

Es ist auf jeden Fall ein Anfang, wenn weniger Kunststoff­tüten verwendet werden. Aber eben leider nicht mehr als ein Anfang.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany