Leider nur ein Anfang
Hervorragend! Die Selbstverpflichtung der Einzelhändler, Geld für Plastiktüten zu verlangen, hat etwas bewirkt. Selbst wenn nicht alle Geschäfte mitmachen – die größte Veränderung kommt durch das gestärkte Bewusstsein der Kunden. Immer mehr Menschen denken daran, zum Einkaufen einen Beutel mitzunehmen. Doch gerade im Einzelhandel gibt es Potenzial, viel mehr Plastik einzusparen.
Denn bei einem Großteil der Waren gilt: Bei der Lieferung in die Geschäfte sind sie mit Plastik verpackt. Das ist nun einmal praktisch. Klamotten bleiben sauber, Bücher sind vor Feuchtigkeit geschützt. Der Kunde erhält ein Produkt ohne jegliche Spur, quasi ohne Fingerabdruck.
Bei den Plastiktüten hat sich etwas geändert, weil es bei den Kunden ein Umdenken gab. Schließlich berichten auch die Verkäufer, die Kunststoffbeutel noch gratis abgeben, dass sie weniger davon benötigen. Das zeigt: Der Kunde hat tatsächlich die Macht, durch sein Verhalten etwas zu ändern. Wenn sich der Kunststoffverbrauch für die Unternehmen nicht mehr lohnt, weil Kunden gezielt nach Produkten suchen, für die möglichst wenig Verpackung verwendet wurde, werden sie sich anpassen. Gerade bei Kleidung ist es ohnehin sinnvoll, T-Shirt, Pullis und Hosen nach dem Kaufen zu waschen. Was macht es also, wenn Klamotten ohne Plastik in einer Kiste in den Laden transportiert wurden und dadurch vielleicht etwas weniger sauber sind, als wenn sie steril verpackt wurden?
Es ist auf jeden Fall ein Anfang, wenn weniger Kunststofftüten verwendet werden. Aber eben leider nicht mehr als ein Anfang.