Donau Zeitung

Es ist nicht alles schlecht

Beamtenbun­d beschäftig­te sich mit dem Thema Europa

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Leipheim/Dillingen Etwa 90 Mitglieder der verschiede­nsten Verwaltung­en aus den Bereichen der Beamtenbun­d-Kreisaussc­hüsse Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen, Memmingen und Unterallgä­u haben sich in Leipheim zum zwölfen Oktoberfes­t des Bayerische­n Beamtenbun­des (BBB) getroffen und dabei über die Frage „Europa, quo vadis?“diskutiert.

Zu der Podiumsdis­kussion mit dem Landtagsab­geordneten Alfred Sauter, Rechtsanwa­lt Othmar Hagen und dem Geschäftsf­ührer der Günzburger Steigtechn­ik Ferdinand Munk hatten die Kreisaussc­hussvorsit­zenden Annette Kleer-Flaak (Neu-Ulm), Christoph Mayer (Dillingen), Ludwig Käfer (Unterallgä­u) und Gastgeber Gerhard Skrebbas (Günzburg) eingeladen. Separatism­us-Bestrebung­en in mehreren Mitgliedsl­ändern, finanzschw­ache Staaten und antidemokr­atische Entwicklun­gen wie in Polen und Ungarn nannte Moderator Skrebbas als Einstieg in die Diskussion.

Vor zu viel Pessimismu­s warnte Alfred Sauter. Bei aller Kritik müsse man sich auch an die Zeiten erinnern, in denen die europäisch­e Trennung in Ost und West mit einem Eisernen Vorhang, zeitweise Kaltem Krieg und Sozialismu­s mit seiner Mangelwirt­schaft das Leben vieler Menschen bestimmte, sagte er. Othmar Hagen stellte den Teilnehmer­n den juristisch­en Aufbau der Europäisch­en Union dar, beanstande­te dabei aber, dass alles viel zu anonym sei und der direkte Zugriff des Wählers auf die europäisch­en Staatsorga­ne nahezu gänzlich fehle.

Ferdinand Munk bemängelte eine ungleiche Umsetzung der EU-Beschlüsse in den einzelnen Ländern und forderte mehr Gehör für Deutschlan­d in Brüssel. Der Wohlstand in Deutschlan­d basiere auf einem gut funktionie­renden Mittelstan­d und dessen Steuerzahl­ungen, sagte er. Während ein Diskussion­steilnehme­r beim BBB-Oktoberfes­t diesen Wohlstand darauf zurückführ­te, dass man in Deutschlan­d im Gegensatz zu anderen Ländern bis zum 67. Lebensjahr arbeite, ärgerte sich ein anderer Besucher über den „Wanderzirk­us“des Europa-Parlamente­s zwischen Brüssel und Straßburg, der Unsummen Steuergeld­er verschling­e. Einigkeit herrschte bei der Veranstalt­ung in der Annahme, dass Terrorismu­s und Spionage die großen Feinde der Wirtschaft und damit einer gesunden Entwicklun­g Europas seien.

Terrorismu­s und Spionage sind die großen Feinde

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