Gundelfinger Markt strahlt über Grenzen hinweg
Sowohl Aussteller als auch Kunden kamen teils von weit her und ließen sich von dem Angebot inspirieren
Gundelfingen Der Gundelfinger Kunsthandwerkermarkt ist jedes Jahr der erste, bei dem es schon Adventskränze zu kaufen gibt. Daneben gab es heuer auch einige Überraschungen: So boten etwa Sonja und Hans Kalinna aus Riesbürg bei Nördlingen überhaupt zum ersten Mal Holzunikate an, die der Schreinermeister jetzt seit einem Jahr in der Rente, als Hobby herstellt. Ihre Premieren hatten auch Martina Ocker aus Leipheim, die sich mit der Herstellung von Wollfilz-Artikeln einen Traum erfüllt hat und Simone Zbezka aus Aalen. Sie näht Taschen, Mützen und mehr aus Stoff. Und weil ihr Gundelfinger Onkel Rudi Kaufmann und seine Frau Ursula so vom Gundelfinger Kunsthandwerkermarkt schwärmten, bot sie ihre Waren nun zum allerersten Mal in der Brenzhalle an.
Auch unter den Kunden fanden sich einige Premierengäste. Sonja Weizenegger aus Muttershofen und Gudrun Rampp aus Balzhausen bei Krumbach waren zum ersten Mal in Gundelfingen. Die beiden Frauen waren so begeistert von dem Angebot, dass sie zwischendrin ihre Einkäufe im Auto verstauen mussten. „Langsam werden die Taschen schwer“, riefen sie beim Spurt über den Parkplatz lachend. Angst davor, dass die Sachen irgendwann nicht mehr in den Wagen passten, hatten die beiden nicht: „Wir können durchladen.“Am Stand von Christa Endris aus Lauingen besorgten die beiden schon Weihnachtsgeschenke für ihre Töchter.
Carmen Elsäßer aus Hermaringen, Inge Bonna aus Giengen und Sabine Wurelly-Moser aus Bachhagel waren ebenfalls zum ersten Mal unter den vielen Besuchern in der Brenzhalle und von dem vielseitigen Angebot begeistert. „Es ist span- nend, was es alles für Ideen gibt und mit welcher Liebe alles gemacht ist“, schwärmte Carmen Elsäßer. Stammgäste unter den Käufern waren Heidi Hander und Martina Sedlatschek aus Gundelfingen. Letzterer hatte am Samstag eine Kette gefallen – nur nicht in den Farben. „Die Künstlerin macht mir jetzt bis Sonntag eine neue, ein echtes Unikat“, freute sich die Gundelfingerin am Samstagabend schon auf den nächsten Tag. Genießer des Trubels sind jedes Jahr ein paar Damen, die gemütlich Wolle spinnen. „Das ist etwas Kreatives, Entspannendes“, erklärte Regina Schmidt. Seit drei Jahren spinnt sie Wolle, am Samstag war Alpaka-Fell dran. Die anderen Damen webten Schafwolle. „Wir wollen den Menschen zeigen, wie altes Handwerk gelebt wird.“Christiane Keindl aus Buttenwiesen spinnt seit über 30 Jahren. Wer davon begeistert ist, hat im Übrigen auch ein klappbares Spinnrad für Reisen.
Für Heidi Wagenblast aus Sontheim an der Brenz und Hemma Grethlein war der Markt etwas Besonderes. Beide Künstlerinnen haben sich im vergangenen Jahr in Gundelfingen kennengelernt – und bieten seitdem ihre Waren gemeinsam an. „Das macht einfach mehr Spaß“, sagt Hemma Grethlein. Während sie Schutzengel in allen Größen und aus ganz verschiedenem Material herstellt, hat sich Heidi Wagenblast auf Socken und Nussecken spezialisiert. Auf dem Gundelfinger Weihnachtsmarkt und dann jenseits der Freistaatsgrenze, beim Schlosszauber in Brenz, wird das Duo seine Waren anbieten. Beide sind sich einig, dass ihr Angebot hervorragend zusammenpasst: „Socken und Schutzengel kann man immer brauchen“, erklärt Hemma Grethlein.
Wer seine Einkäufe, anders als die winzigen Schutzengel von Hemma Grethlein nicht in die Hosentasche bekam, konnte sie heuer in einen schicken schwarzen Beutel mit zwei Rucksack-Riemen stecken, den jeder Gast an der Kasse bekam. Auf dem Sack steht in goldenen Lettern die Homepage des Veranstalters. Dort wiederum können sich die Besucher stets über die nächsten Markttermine informieren, sagte Angelika Zey.
Doch wo der Kunsthandwerkermarkts im nächsten Herbst stattfindet, das ist noch eine große Frage. Denn die Brenzhalle wird saniert. „Da haben wir ein Problem“, befürchtet Angelika Zey. Und hofft, dass es in Gundelfingen eine Alternative gibt. „Die Stadt liegt einfach so günstig zwischen den Landkreisen Dillingen, Günzburg, Heidenheim.“
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