Für eine tierschutzgerechte Jagd
Die Kreisjägervereinigung hat 40 Jungjäger ausgebildet – darunter einen 15-Jährigen. Auch die afrikanische Schweinepest ist Thema
Dillingen Gespannt warten die frisch geprüften Jägerinnen und Jäger auf den letzten Programmpunkt der Hubertusfeier im Dillinger Stadtsaal. Der Jüngste ist gerade 15 Jahre alt. Helmut Jaumann, Vorsitzender der Kreisjägervereinigung Dillingen, erklärt: „Wir sind stolz und dankbar, dass wir in diesem Jahr wieder 40 Jungjägern den Jägerbrief übergeben dürfen.“Viel Wissen und viele Fertigkeiten mussten sich die jungen Waidmänner während der Ausbildung im Wertinger Haus der Jäger aneignen. Die brauchen sie „bei der tierschutzgerechten und ethischen Jagd“, wie sie ihnen Jaumann noch einmal ans Herz legt. Beim Jägerschlag macht Ausbilder Adi Schreier den Jungjägern ebenfalls die Verantwortung bewusst, bevor sie ihre Jägerbriefe und viele guten Wünsche von Helmut Jaumann und Zweitem Vorsitzenden Richard Kraus entgegennehmen.
Ob nicht der ein oder andere junge Jäger im Raum Lust hätte, das Jagdhorn blasen zu lernen? Diesen Denkanstoß gibt Albert Müller. Immerhin erklärt nicht nur Walter Fuchsluger als Vertreter der Stadt Dillingen, dass die musikalische Umrahmung durch die Jagdhornbläser das i-Tüpfelchen der Hubertusmesse in der Studienkirche war. Dass zu den Aufgaben der Jäger auch der Erhalt der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt gehöre, stellt Fuchsluger ebenso heraus. Schon Pfarrer Wolfgang Schneck hat im Gottesdienst darauf hingewiesen, dass es nicht nur ums Reden gehe, sondern darum, Gott in den Alltag hineinzunehmen und entsprechend zu handeln. Max Steinwinter ergänzt im Namen der Dillinger Jagdhornbläser: „Wir möchten der Gesellschaft bewusst machen, welche tiefe Verantwortung wir Jäger für die uns anvertraute Natur und das Wild übernehmen.“
Landrat Leo Schrell dankt der Kreisjägervereinigung dafür, dass sie die gewachsene Tradition der Hubertusmesse mit der anschließenden Hubertusfeier fortführt. „In Zeiten der Globalisierung werden die eigene Heimat, ihre unverwechselbaren Rituale, Traditionen und Bräuche immer wichtiger.“Trotz aller Bedenken oder gar Vorwürfe hätten die Jäger ein positives Image in der Bevölkerung. Das kommt laut Schrell auch davon, dass die Jagd für jeden Jäger in erster Linie angewandter Naturschutz bedeute. Der Landrat hebt die Bedeutung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Land- und Waldbesitzern, Jägern, Naturschutzverbänden und den vielen im Naturschutz ehrenamtlich Engagierten heraus.
Ein Anliegen hat Kreisvorsitzender Jaumann außerdem: Die afrikanische Schweinepest ist inzwischen bis Polen vorgedrungen. Er bittet alle Jäger, die dorthinkommen, größte Vorsicht walten zu lassen, damit sie keine Erreger in die Heimat mitbringen.