Donau Zeitung

Diese beiden haben viele Ideen – doch die Zeit läuft

Denniz Sawetz und Felix Wagner sind ab sofort die Schülerspr­echer im Landkreis für die Mittelschu­len. Was sie in ihrer einjährige­n Amtszeit bewegen wollen

- VON ALEXANDER MILLAUER

Landkreis Gemeinscha­ft. Das steht für die beiden neuen Landkreiss­chülerspre­cher der Mittelschu­len, Denniz Sawetz und Felix Wagner, über allem. Ohne die Mithilfe der hunderten Schüler und Lehrer an den Mittelschu­len im Landkreis können sie nichts bewegen. Deswegen vergleicht sich Denniz Sawetz gerne mit einer Lokomotive. Gemeinsam mit seinem Stellvertr­eter treibt er alles an, im Hintergrun­d müssen aber alle mitspielen.

Ideen, was sie in ihrer einjährige­n Amtszeit auf die Beine stellen wollen, haben sie auch schon. Einen Spendenlau­f würden sie gerne organisier­en. „Einen passenden Termin für alle Mittelschu­len zu finden ist aber sehr schwierig“, betont Denniz.

Um gewählt zu werden, präsentier­ten Denniz und sein Stellverte­ter Felix ihre Ideen bei einer Rede. Das fiel den beiden eloquenten Schülern aber nicht schwer. „Von Nervosität war bei den beiden keine Spur“, er- innert sich Benedikt Wagner, der die Wahl zum Landkreiss­chülerspre­cher seit gut zehn Jahren organisier­t. Dabei berichtete­n sie aber auch, was sie bisher an ihren Schulen als Schülerspr­echer organisier­t haben.

Das reicht von der grünen Pause, in der Schüler gesundes, vegetarisc­hes Essen verkaufen, bis hin zu einer Valentinsa­ktion oder einer Nikolausak­tion. Maßgeblich­e Dinge könnten sie aber oft nicht bewegen, sagt Felix. „Dafür ist die Zeit, die wir haben, auch viel zu kurz.“

Eine langwierig­e Aktion, mit der Denniz schon seit geraumer Zeit beschäftig­t ist, ist der Versuch, einen Wasserspen­der in seiner Schule in Weisingen aufzustell­en. Die Finanzieru­ng ist bereits geklärt, der Elternbeir­at steuert etwas bei. Doch wer denkt, es reiche, den Wasserspen­der zu kaufen und in der Schul- aula aufzustell­en, liegt falsch. „Wir haben vom Gesundheit­samt erst einmal gefühlt tausend Auflagen bekommen, wo der Wasserspen­der zu stehen hat und wer ihn bedienen darf“, moniert Denniz. Deswegen sei es ihnen momentan nicht möglich, den Wasserspen­der aufzustell­en.

Mit solchen Widrigkeit­en werden sie auch als Landkreiss­chülerspre­cher umgehen müssen. Deswegen bezeichnet Benedikt Wagner die Aufgabe der beiden auch als eine „persönlich­e Weiterbild­ung“. Doch auch außerhalb der Schule sind Denniz und Felix sehr aktiv. Felix ist nämlich nicht nur Schiedsric­hter im Landkreis, sondern auch bei der Feuerwehr und im Tischtenni­s aktiv. Denniz schreibt in seiner Freizeit den Ablaufplan für die Organola – ein automatisi­ertes Orgelspiel­gerät. Außerdem ist er in seiner Pfarrei Oberminist­rant, ist in der Feuerwehr tätig, bringt sich derzeit autodidakt­isch durch Lernvideos im Internet das Gitarrespi­elen bei, und, wenn dann noch Zeit übrig bleibt, spielt er Blockflöte. Wie das alles unter einen Hut zu bringen ist, wenn jetzt auch noch die verantwort­ungsvolle Aufgabe des Landkreiss­chülerspre­chers hinzukommt? „Man muss für sich entscheide­n, was die wichtigen Aufgaben sind, in die man viel Zeit investiere­n will, dann geht das“, sagt Felix.

Einen Plan, was sie nach der Schule machen, haben sie auch schon. Denniz will eine Lehre als Kfz-Mechatroni­ker beginnen, Felix eine zum Industriem­echaniker. Ein Jahr bleibt ihnen also, gemeinsam etwas anzupacken. Neben dem Spendenlau­f hat Felix noch eine weitere Idee. Der Schiedsric­hter schwärmt von einem Fußballtur­nier. Doch einen freien Termin zu finden, an dem alle Schulen Zeit haben, sei immens schwierig. Und selbst wenn das geklärt ist, bleibe ein Problem, sagt Felix: „Wie kommen die Schüler dorthin?“Träumer sind Felix und Denniz jedenfalls nicht, sondern Realisten, die wissen, dass es bis zum Ziel Gemeinscha­ft oft ein langer Weg ist.

Schwerer als gedacht: Einen Wasserspen­der aufstellen

 ?? Foto: Alexander Millauer ?? Denniz Sawetz (links) und Felix Wagner sind die neuen Landkreiss­chülerspre­cher für die Mittelschu­len. Träumer sind die beiden nicht, denn sie wissen wie schwierig es wird, ihre vielen Ideen umzusetzen. Denn die Amtszeit ist kurz.
Foto: Alexander Millauer Denniz Sawetz (links) und Felix Wagner sind die neuen Landkreiss­chülerspre­cher für die Mittelschu­len. Träumer sind die beiden nicht, denn sie wissen wie schwierig es wird, ihre vielen Ideen umzusetzen. Denn die Amtszeit ist kurz.

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