Diese beiden haben viele Ideen – doch die Zeit läuft
Denniz Sawetz und Felix Wagner sind ab sofort die Schülersprecher im Landkreis für die Mittelschulen. Was sie in ihrer einjährigen Amtszeit bewegen wollen
Landkreis Gemeinschaft. Das steht für die beiden neuen Landkreisschülersprecher der Mittelschulen, Denniz Sawetz und Felix Wagner, über allem. Ohne die Mithilfe der hunderten Schüler und Lehrer an den Mittelschulen im Landkreis können sie nichts bewegen. Deswegen vergleicht sich Denniz Sawetz gerne mit einer Lokomotive. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter treibt er alles an, im Hintergrund müssen aber alle mitspielen.
Ideen, was sie in ihrer einjährigen Amtszeit auf die Beine stellen wollen, haben sie auch schon. Einen Spendenlauf würden sie gerne organisieren. „Einen passenden Termin für alle Mittelschulen zu finden ist aber sehr schwierig“, betont Denniz.
Um gewählt zu werden, präsentierten Denniz und sein Stellverteter Felix ihre Ideen bei einer Rede. Das fiel den beiden eloquenten Schülern aber nicht schwer. „Von Nervosität war bei den beiden keine Spur“, er- innert sich Benedikt Wagner, der die Wahl zum Landkreisschülersprecher seit gut zehn Jahren organisiert. Dabei berichteten sie aber auch, was sie bisher an ihren Schulen als Schülersprecher organisiert haben.
Das reicht von der grünen Pause, in der Schüler gesundes, vegetarisches Essen verkaufen, bis hin zu einer Valentinsaktion oder einer Nikolausaktion. Maßgebliche Dinge könnten sie aber oft nicht bewegen, sagt Felix. „Dafür ist die Zeit, die wir haben, auch viel zu kurz.“
Eine langwierige Aktion, mit der Denniz schon seit geraumer Zeit beschäftigt ist, ist der Versuch, einen Wasserspender in seiner Schule in Weisingen aufzustellen. Die Finanzierung ist bereits geklärt, der Elternbeirat steuert etwas bei. Doch wer denkt, es reiche, den Wasserspender zu kaufen und in der Schul- aula aufzustellen, liegt falsch. „Wir haben vom Gesundheitsamt erst einmal gefühlt tausend Auflagen bekommen, wo der Wasserspender zu stehen hat und wer ihn bedienen darf“, moniert Denniz. Deswegen sei es ihnen momentan nicht möglich, den Wasserspender aufzustellen.
Mit solchen Widrigkeiten werden sie auch als Landkreisschülersprecher umgehen müssen. Deswegen bezeichnet Benedikt Wagner die Aufgabe der beiden auch als eine „persönliche Weiterbildung“. Doch auch außerhalb der Schule sind Denniz und Felix sehr aktiv. Felix ist nämlich nicht nur Schiedsrichter im Landkreis, sondern auch bei der Feuerwehr und im Tischtennis aktiv. Denniz schreibt in seiner Freizeit den Ablaufplan für die Organola – ein automatisiertes Orgelspielgerät. Außerdem ist er in seiner Pfarrei Oberministrant, ist in der Feuerwehr tätig, bringt sich derzeit autodidaktisch durch Lernvideos im Internet das Gitarrespielen bei, und, wenn dann noch Zeit übrig bleibt, spielt er Blockflöte. Wie das alles unter einen Hut zu bringen ist, wenn jetzt auch noch die verantwortungsvolle Aufgabe des Landkreisschülersprechers hinzukommt? „Man muss für sich entscheiden, was die wichtigen Aufgaben sind, in die man viel Zeit investieren will, dann geht das“, sagt Felix.
Einen Plan, was sie nach der Schule machen, haben sie auch schon. Denniz will eine Lehre als Kfz-Mechatroniker beginnen, Felix eine zum Industriemechaniker. Ein Jahr bleibt ihnen also, gemeinsam etwas anzupacken. Neben dem Spendenlauf hat Felix noch eine weitere Idee. Der Schiedsrichter schwärmt von einem Fußballturnier. Doch einen freien Termin zu finden, an dem alle Schulen Zeit haben, sei immens schwierig. Und selbst wenn das geklärt ist, bleibe ein Problem, sagt Felix: „Wie kommen die Schüler dorthin?“Träumer sind Felix und Denniz jedenfalls nicht, sondern Realisten, die wissen, dass es bis zum Ziel Gemeinschaft oft ein langer Weg ist.
Schwerer als gedacht: Einen Wasserspender aufstellen