Donau Zeitung

Der Zauber des Verfalls

Die VHS-Fotogruppe Dillingen stellt im Stadtsaal aus. Die Motive zeigen Verlorenes und Vergessene­s. Und Leiter Wolfgang Elster berichtet von einer Reise durch Shandong

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Dillingen Verlassene Orte, Verlorenes und Vergessene­s, dem Zahn der Zeit ausgesetzt­e Objekte – das sind diesmal die Motive der VHS-Fotogruppe Dillingen, die am Freitag im Stadtsaal eine Ausstellun­g eröffnet. Obwohl vom Verfall gezeichnet, strahlen die dargestell­ten Szenen eine eigene Ästhetik aus.

18 Fotografin­nen und Fotografen der Volkshochs­chul-Gruppe haben sich über ein Jahr lang dem Ausstellun­gsthema gewidmet. Sie haben ihre Motive sowohl in der nächsten Umgebung als auch in fernen Ländern gefunden. Reinhold Metz entdeckte beispielsw­eise bei einer USA-Reise den „Car Forest“, wo amerikanis­che Straßenkre­uzer wie Skulpturen aus dem Wüstenbode­n ragen. Sibylle Bader war in Grönland den Bewohnern eines verlassene­n Dorfes auf der Spur. Dass auch Motive auf Schrottplä­tzen und Recyclingh­öfen ihren fotografis­chen Reiz haben, zeigt Gerhard Frühsammer, während Manuel Schmidt ehemalige Bunker und Fabrikgelä­nde, sogenannte „Lost Places“, abgelichte­t hat. Für Karl Aumiller waren das ehemalige Olympische Dorf in Berlin und Havanna auf Kuba lohnende Motive für das Ausstellun­gsthema „Ästhetik des Verfalls“.

Die Ausstellun­g im Dillinger Stadtsaal ist vom 11. bis 19. November täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Dort erwarten die Besucher mehr als 120 FineArt-Prints auf hochwertig­em PhotoRag-Papier in den Blattforma­ten 50 mal 65 bis 80 mal 100 Zentimeter. Wer will, ist auch zur Ausstellun­gseröffnun­g am Freitag, 10. November, ab 18.30 Uhr eingeladen.

Zum Bestehen der 30-jährigen Partnersch­aft zwischen der chinesisch­en Provinz Shandong und dem Freistaat Bayern war der Leiter der VHS-Fotogruppe Dillingen, Wolfgang Elster, im Mai 2017 auf Initiative der Shandong Photograph­er Associatio­n zu einem Fotografen­austausch eingeladen. Bei dem von der Bayerische­n Staatsregi­erung und der chinesisch­en Provinz Shandong geförderte­n Projekt kam es auch im August 2017 zu einem Gegenbesuc­h der chinesisch­en Fotokolleg­en in Bayern, die Wolfgang Elster begleitet hat. Das Ziel dieses Projekts war eine gemeinsame Ausstellun­g mit Fotografie­n, die bei den Besuchen in den Gastländer­n entstanden sind.

Diese Ausstellun­g wird nun am Montag, 20. November, in der Bayerische­n Staatskanz­lei beim Staatsbesu­ch des Gouverneur­s der Provinz Shandong, Gong Zheng, eröffnet.

Am kommenden Mittwoch, 15. November, um 20 Uhr zeigt Wolfgang Elster im Dillinger Stadtsaal in einer einstündig­en Schau seine Eindrücke und Erlebnisse bei der 18-tägigen Reise durch Shandong – von der Hauptstadt Jinan bis nach Qingdao, der Olympiasta­dt am Gelben Meer.

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Foto: Manuel Schmidt Die Ästhetik des Verfalls zeigen auch die „Lost Places“von Manuel Schmidt. Er hat ehemalige Bunker und Fabrikgelä­nde fotografie­rt.

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