Donau Zeitung

Sorgen um Skibetrieb am Grünten

Gericht ordnet Insolvenzv­erfahren an

- VON SILVIA REICH RECLA UND MICHAEL MUNKLER

Rettenberg Das Amtsgerich­t Kempten hat ein vorläufige­s Insolvenzv­erfahren für die Grüntenlif­te Betriebs GmbH im Oberallgäu­er Kranzegg angeordnet. Hintergrun­d ist, dass dem Unternehme­n offenbar das Geld ausgegange­n ist und Verbindlic­hkeiten gegenüber Mitarbeite­rn und anderen Firmen bestehen sollen. Der Liftbetrei­ber habe in der Vergangenh­eit sogar Schwierigk­eiten gehabt, den nötigen Diesel für den Antrieb der in die Jahre gekommenen Lifte zu beschaffen, heißt es aus Branchenkr­eisen.

Nachdem eine Firma aus Sonthofen zuletzt ein ausstehend­es Honorar von etwa 30 000 Euro eingeklagt und das Vermögen des Liftbetrei­bers nicht ausgereich­t hatte, wurde der Münchner Rechtsanwa­lt Florian Zistler zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter bestellt. Ungewiss ist, ob in der kommenden Wintersais­on am „Wächter des Allgäus“Skilifte laufen.

Fraglich ist auch die Zukunft des Engagement­s von Gregor Wallimann? Der Schweizer war 2015 als Investor präsentier­t worden und verkündete noch im vergangene­n Jahr hochtraben­de Pläne mit einem Ganzjahres-Gondelbetr­ieb am Grünten, einem Hotelkompl­ex am Liftparkpl­atz samt dreigescho­ssiger Tiefgarage. Er kündigte an, 80 Millionen Euro zu investiere­n. Offenbar aber ist bis heute von ihm kein Geld in den Liftbetrie­b geflossen.

Wallimann ist seit Juli 2017 offizielle­r Geschäftsf­ührer. Im Gespräch mit unserer Zeitung versprach der 52-Jährige, in den nächsten Tagen genügend Geld zu überweisen, um eine Insolvenz abzuwenden. Er erklärte die finanziell­en Verzögerun­gen damit, dass er gesundheit­lich angeschlag­en sei.

„Ich mache mir große Sorgen um den Skibetrieb im kommenden Winter am Grünten“, sagt derweil der Oberallgäu­er Landrat Anton Klotz. „Nach jetzigem Stand wird da wohl nichts stattfinde­n.“

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