Helau und Blunz Blauz: Es ist Fasching
Heute lüften die Gesellschaften im Landkreis ihre Prinzenpaar-Geheimnisse, präsentieren kleinen und großen Hofstaat und stellen ihre Besonderheiten in dieser Saison vor. Nur bei der Epponia zwickt es ein wenig
Landkreis Eigentlich war Rainer Egger richtig zuversichtlich. Viele Gespräche hatte er in den vergangenen Monaten geführt, mögliche Kandidaten gab es einige. Aber trotzdem muss der Epponia-Chef verkünden: „Wir haben aktuell kein großes Prinzenpaar.“Vor mindestens 25 Jahren hätte es diesen Fall bei der Faschingsgesellschaft aus dem Aschberg schon mal gegeben, seither sei es nie wieder ein Problem gewesen. „Ich dachte auch, dass es dieses Mal so ist, aber viele haben kurzfristig abgesagt, weil es meist aus Zeitgründen nicht passte. Es scheiterte nicht aus mangelndem Interesse“, so Egger. Zwar sei ein großes Prinzenpaar das Aushängeschild einer Faschingsgesellschaft, aber der Präsident lässt sich die Vorfreude auf die neue Saison, die am heutigen 11.11 startet, nicht nehmen: „Es ist sehr schade, aber im Grunde ist es ein Programmpunkt, der uns wegfällt. Wir haben ein tolles Showprogramm.“Und ein klein wenig hofft Egger, dass sich vielleicht doch noch ein Last-Minute-Paar findet. Denn besondere Grundvoraussetzungen, um den großen Hofstaat bei der Epponia zu führen, braucht es nicht. „Beide müssen wollen. Männlein und Weiblein wäre auch noch schön“, so Egger. Aber ansonsten seien die Eppisburger offen für alles. Und so ganz ohne Führung sind die Aschbergler nicht. Beim offiziellen Auftakt, den die Epponia schon am gestrigen Freitagabend feierte, wurde das kleine Prinzenpaar – Sarah Luisa Thoma und Julian Klaus – vorgestellt. Sie vertreten den kleinen Hofstaat. Wer bei den anderen Faschingsgesellschaften das Zepter in der Hand hält, lesen Sie in unserer Montag-Ausgabe.
Eines ist auf jeden Fall klar: Dieser Fasching wird kurz und intensiv. Deshalb haben sich Epponia und Co. auch ein strammes Programm überlegt. Wir haben bei den Gesellschaften nachgefragt, auf was sie sich am meisten in der kommenden Saison freuen.
● Laudonia: Bereits 2000 Maskenträger haben sich für den diesjährigen Narrensprung in Lauingen angemeldet, den die Laudonia stets im Wechsel mit Dillingen austrägt. „Wir erwarten aber, dass noch einige dazukommen“, sagt Präsidentin Lisa Kreuzer. Denn durch das frühe Datum am 7. Januar wird es der erste Narrensprung in der Region sein und lockt Hästräger von Nah und Fern. Eine ganz besondere Party wird am 27. Januar in der Lauinger Stadthalle gefeiert. Die Band „Familie Hossa“und ein DJ werden dem Publikum mit heißem Schlagersound einheizen. Außerdem wird die Teenie-Garde in dieser Saison mit neuen Kostümen ausgestattet, wie Lisa Kreuzer verrät.
● Faschingsfreunde Steinheim: Der Landkreis trifft sich in diesem Jahr in der Dillinger Sebastian-KneippHalle. Zumindest die jungen Narren im Landkreis, denn die Faschingsfreunde veranstalten am 19. Januar das Teenie-Landkreistreffen. Zwischen 20 und 25 Gruppen seien bei dem Mega-Event dabei, verrät der Erste Vorsitzende Christian Kamrath.
Unter dem Motto „Fasching geht auch ohne Alkohol“wird anschließend bis in die späten Abendstunden bei der After-Show-Party weitergefeiert. Auch die Planungen für den Dillinger Nachtumzug sind bereits in vollem Gange. Bereits 60 Gruppen hätten sich zu dem Spektakel angemeldet, 120 Nummern werden vergeben. „In der Planung sind wir bereits in der Endphase und sind schon in intensiven Gesprächen mit der Stadt Dillingen, dem Ordnungsamt und der Polizei“, sagt Christian Kamrath.
● Bachtalia: 33 Jahre wird die Bachtaler Faschingsgesellschaft in diesem Jahr alt. Das ist ein Grund zu feiern, dachte sich auch die Bachtalia und organisiert in diesem Jahr nicht nur den Hofball, sondern auch einen Jubiläumsball am 20. Januar. Sämtliche Prinzenpaare, Vorstände und jeder, der in den 33 Jahren etwas mit der Bachtalia zu tun hatte, wird eingeladen. „Wir wollen ein schönes Ambiente schaffen und zurückblicken“, sagt die Erste Vorsitzende Michaela Rettenberger.
Fotos aus vergangenen Tagen werden präsentiert, es wird aber auch eine Ausstellung der Prinzenpaarkostüme geben, verrät Rettenberger. „Außerdem haben wir eine 70 Seiten dicke Vereinschronik drucken lassen, die wir erstmals am Hofball ausgeben“, sagt die Erste Vorsitzende.
● Schlossfinken Höchstädt: Moderner Schriftzug mit altbekanntem Narr. So wird das Logo der Schlossfinken in dieser Saison aussehen. „Wir sind ein traditioneller Verein, der aber auch sehr die Jugend anspricht“, sagt der Erste Vorsitzende Bernhard Veh. Das sollte mit diesem Logo erreicht werden, den die Schlossfinken zusammen mit einem befreundeten Mediengestalter erstellt haben. Der habe mehrere Vorschläge gemacht, sagt Veh, für die finale Variante hätten sich die Schlossfinken dann nach langer und reiflicher Überlegung entschieden. Erstmals wird man es beim Hofball am 13. Januar sehen.
● Glinken Gundelfingen: Besonders freut sich der Erste Vorsitzende der Glinken, Gerhard Kleiber, schon auf die Prunksitzung am 27. Januar. „Da werden der Puppenspieler Joe Heinrich und die Musikgruppe Primadonnen bei uns in der Brenzhalle auftreten“, sagt Kleiber. Auch am Hofball werde eine neue Band für die Unterhaltung der Gäste sorgen die Band Pianissimo steht dort auf der Bühne und feiert mit den Gästen bis in die frühen Morgenstunden.
● Hallo Wach Donaualtheim: Auch in Donaualtheim trifft sich in dieser Saison der Landkreis. Im Gegensatz zu Steinheim aber nicht die kleinen, sondern die großen Faschingsnarren. Das Landkreistreffen am 21. Januar wird in dieser Saison nämlich von der Hallo Wach ausgerichtet. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt Präsident Jochen Bucher, der bereits voll in der Planung steckt. 26 Auftritte wird es bei der Veranstaltung geben, 2000 Besucher werden erwartet.
Doch Erfahrung im Ausrichten des Landkreistreffens haben sie bereits. Es ist schon das vierte Mal, dass die Veranstaltung in Donaualtheimer Hände fällt.
● Finndonia: Anderswo wäre das Jubiläum der Finninger Faschingsgesellschaft ein Grund zum Feiern. Die Finndonia wird in dieser Saison 50 Jahre alt. Doch in der Welt der Narren läuft eben vieles anders, denn hier werden nur die Schnapszahl-Jubiläen gefeiert.
„Wir haben aber extra Orden machen lassen“, sagt der Erste Vorsitzende Markus Brixler. Jeder Aktive wird den Orden mit der Zahl 50 im Fasching umhängen haben. Ein Thema werde das kleine Narren-Jubiläum beim Hofball am 5. Januar bestimmt sein.
● Faschingsfreunde Dillingen: In einem ganz neuen Look wird sich bereits heute der Elferrat präsentieren. Von der Mütze bis hin zu den Jacken wurde der neu ausgestattet. Als Dillinger Verein dürfen die Faschingsfreunde den Rathaussturm als Erste um 11.11 Uhr vornehmen.
Besonders freut sich der Dritte Vorsitzende Thomas U. Demel aber auch auf die Bälle der Begegnung, die am 19. Januar und zwei Wochen darauf stattfinden: „Das ist ein echtes Highlight im Dillinger Fasching und von der Stimmung her immer ganz besonders“, schwärmt Demel.