Der Wahlkampf hat begonnen
Stimmt: Wenn Bürgermeister und Stadträte in einem Zug gewählt werden, hat das nicht nur viele Vorteile, sondern macht auch Sinn. Einmal Wahlkampf, einmal Arbeit für die Verwaltung, einmal Neustart im Rathaus – eine Periode lang das gleiche Team. So, wie sich das Höchstädter Gremium entschieden hat, wird nun im Februar 2018 ein neuer Bürgermeister gewählt. 2020 finden dann die Stadtratswahlen statt. Vier Jahre später wird wieder der Rathauschef gewählt. Nahezu alle zwei Jahre finden demnach künftig in der kleinen Donaustadt Wahlen statt. Genau das wollte Georg Winter verhindern, wie er sagt – um Ruhe in die Stadt zu bringen und um wichtige Themen wie etwa B 16 voranzubringen. Damit hat er nicht unrecht. Doch der Stadtrat entschied sich dagegen – wenn auch nicht einstimmig – und kam dem Wunsch des amtierenden Bürgermeisters Stefan Lenz nach, die Neuwahl so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. Und diese Entscheidung hat auch seine Begründung: Endlich steht ein Datum im Raum, eine saubere Lösung ist in Sicht. Zudem – und das kann keine Partei in Höchstädt abstreiten – läuft der Wahlkampf nicht erst seit Montagabend. Seit Monaten wird spekuliert, Namen für mögliche Kandidaten sind in aller Munde. Das ist ebenfalls hinderlich für die Arbeit eines Bürgermeisters oder die seines Stellvertreters. Und von Ruhe in der Stadt kann man auch nicht reden. Damit die bald wieder einkehrt, ist es gut, dass es nun einen Zeitplan gibt, der noch offiziell vom Landratsamt festgelegt werden muss. So oder so. Der Stadtrat hat entschieden.
Mit Gerrit Maneth haben die Freien Wähler ihren WunschKandidaten bereits präsentiert. Dass die CSU die stärkste Partei im Stadtrat ist, wenn man das Umland hinzurechnet, mit Stephan Karg aktuell einen eigenen Mann an der Spitze, lässt voraussetzen, dass auch die Christsozialen den Bürgermeister stellen wollen und einen Kandidaten küren werden. Vermutlich steht der Bewerber längst fest. Es ist seltsam, dass darüber noch ein großes Geheimnis gemacht wird. Viel Zeit zum Überlegen gibt es auf jeden Fall nicht. Der Wahlkampf hat begonnen.