Donau Zeitung

Ärgerlich und unverständ­lich

Was den Kreisverba­nd der Freien Wähler beschäftig­t, betrifft auch Boden und Breitband

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Lutzingen Im vollen Saal der Goldbergal­m blickte der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Freien Wähler, Bürgermeis­ter Erhard Friegel, auf das Jahr zurück.

Er bedankte sich unter anderem beim Ortsverban­d Höchstädt für die Ausrichtun­g des gelungenen FWKreisfes­ts und dankte Bundestags­kandidat Stephan Stieglauer für seinen Einsatz in der Bewerbung um ein Bundestags­mandat. Stieglauer hatte das zweitbeste Ergebnis der Erststimme­nkandidate­n bayernweit erreicht, so Friegel.

Fraktionsv­orsitzende­r Bernd Nicklaser berichtete über die Tätigkeit der FW-Kreistagsf­raktion. Er hob dabei besonders hervor, dass auf Initiative der FW-Fraktion – als Reaktion auf eine Senkung der Bezirksuml­age – erstmals seit neun Jahren 2017 wieder eine Senkung der Kreisumlag­e erreicht worden ist. Er halte dies für ein Zeichen der Solidaritä­t mit den 27 Kommunen des Landkreise­s, die sieben Jahre lang den hohen Satz von 50 Prozent akzeptiert hätten, mögliche Senkungen, wenn auch nur in geringem Umfang darstellba­r, an diese weiterzuge­ben. Dies werde auch in den Haushaltsb­eratungen 2018 die Position der FW-Fraktion sein, eine eventuelle weitere Senkung der Bezirksuml­age anteilig an die Kommunen weiterzuge­ben.

Im Hauptrefer­at des Abends in- formierte Landrat Leo Schrell über aktuelle Entwicklun­gen im Landkreis. Nicht ohne Stolz auf die im Landkreis angesiedel­ten Wirtschaft­sbetriebe hob der Landrat hervor, dass seit acht Jahren im Landkreis entspreche­nd den statistisc­hen Vorgaben Vollbeschä­ftigung herrsche und dass die Region im Bereich der Beschäftig­ung Jugendlich­er gemeinsam mit dem Landkreis Donau-Ries bundesweit im Ranking sogar auf Platz eins stehe. Dies sei nicht zuletzt darauf zurückzufü­hren, dass der Landkreis und alle im Kreistag vertretene­n Gruppierun­gen das vor Ort Mögliche täten, wirtschaft­sfreundlic­he Rahmenbedi­ngungen zu setzen.

Umso unverständ­licher sei es, dass vonseiten des Bundes Breitbandf­örderprogr­amme aufgelegt würden, die bei den Voraussetz­ungen des Fördertatb­estands nahezu komplett an der Realität und den Anforderun­gen des 21. Jahrhunder­ts vorbeiging­en.

Noch ärgerliche­r sei es, dass im Bereich Bodenschut­z eine „Mantelvero­rdnung“in Kraft gesetzt werden solle, die es etwa auch im Bereich des privaten Wohnungsba­us vorschreib­e, Bodenaushu­b selbst vor der Verwendung zur Geländeniv­ellierung auf dem eigenen Baugrundst­ück labortechn­isch untersuche­n zu lassen. Nicht auf dem eigenen Grundstück verwertbar­er – auch unbelastet­er – Erdaushub müsse dann gemäß den Untersuchu­ngsergebni­ssen gegen teures Geld auf entspreche­nde Deponien verbracht werden – die dann allerdings erst noch gebaut werden müssten.

An den Beispielen Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen, Donau-Realschule Lauingen und Berufsschu­le Höchstädt erläuterte Leo Schrell, dass der Landkreis seit 2009 nunmehr rund 90 Millionen Euro in die Bildungsei­nrichtunge­n des Landkreise­s investiert oder deren Investitio­n bereits beschlosse­n habe. Zum Abschluss der gelungenen Veranstalt­ung referierte MdL Johann Häusler über die derzeit laufenden Initiative­n der FW-Landtagsfr­aktion. Er nannte die Abschaffun­g der rechtlich seit Jahren umstritten­en Straßenaus­baubeiträg­e, die Frage, ob die Ausweisung von Gewerbegeb­ieten im Außenberei­ch von vierstreif­igen Bundesstra­ßen im Interesse ländlicher Regionen sei und die nicht nachvollzi­ehbare Differenzi­erung der Eingangsbe­soldung von Lehrern an Grund- und Mittelschu­len im Vergleich zu ihren Kollegen Realschule­n und Gymnasien. Mit dem Hinweis auf die traditione­ll am ersten Freitag nach der Faschingsz­eit, diesmal am 16. Februar, in Bissingen stattfinde­nde „Politische Veranstalt­ung in der Fastenzeit“wurde der offizielle Teil des Abends abgeschlos­sen.

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