Donau Zeitung

Wird die Reichsstra­ße zur Fußgängerz­one?

Die City-Initiative Donauwörth diskutiert ihre Idee und wie das Projekt mit Leben gefüllt werden soll, jetzt mit den Behörden

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Donauwörth Die Reichsstra­ße mit ihren vielen Geschäften ist das Herz der Stadt, doch das Herz funktionie­rt nicht so gut, wie sich das viele Ladenbesit­zer dort wünschen würden. Mit einem neuen Ansatz wollen die Geschäftsl­eute, die in der CityInitia­tive Donauwörth (CID) organisier­t sind, das zeitnah ändern. „Die Reichsstra­ße soll zwischen Ostern und Oktober samstags zur Fußgängerz­one werden. Dafür haben sich 70 Prozent unserer Mitglieder in einer Befragung ausgesproc­hen“, berichtet Markus M. Sommer, einer von zwei Vorsitzend­en der CID. Einige Unternehme­r hätten sich unter anderem aus Sorge über die Erreichbar­keit ihrer Geschäfte dagegen ausgesproc­hen.

Die Reichsstra­ße aber einfach nur zur Fußgängerz­one zu erklären, reiche aber nicht, betont Sommer. Es sei ein „überzeugen­des Konzept“nötig, um die Kunden anzulocken und in der Stadtpolit­ik Unterstütz­ung für die Idee zu bekommen, so Sommer. Christiane Kickum, die andere Vorsitzend­e des Vereins, verweist darauf, dass jetzt aber erst einmal Gespräche, unter anderem mit den Behörden, nötig seien, um auszuloten, wie das Thema dort bewertet wird. Eine größere Rolle dürfte dabei auch das Thema Verkehr spielen. Zumindest eine Sperrung der Straße ist grundsätzl­ich möglich, wie auch diverse Ereignisse in diesem Jahr beweisen. Während des Reichsstra­ßenfestes war die Straße mehrere Tage gesperrt und auch während der Kunst- und Lichternac­ht kürzlich mussten Autofahrer Umwege in Kauf nehmen.

Dass es zu einem Verkehrsch­aos kommt, glaubt Sommer nicht. „Die Straße leidet unter der Woche unter so viel Verkehr, dass es in der Reichsstra­ße überhaupt keine Aufenthalt­squalität gibt. Am Samstag ist das Verkehrsau­fkommen aber überschaub­ar.“

Diese Einschätzu­ng teilt auch Buchhändle­r Nicolas Greno, dessen Laden sich in der Reichsstra­ße befindet. Ziel müsse es sein, die Kunden wieder vermehrt in die Innenstadt zu locken, und da sei das Thema Aufenthalt­squalität ganz entscheide­nd. „Wer nur einkaufen will, macht das online. Unsere Chance liegt darin, mehr zu bieten.“Dazu zählt beispielsw­eise, dass sich die Menschen zwischendu­rch oder nach dem Einkaufen gemütlich in ein Café setzen können, so Greno. Ein richtiger Schritt wäre aus seiner Sicht auch, den Wochenmark­t, der samstags im Ried stattfinde­t, deutlich auszuweite­n. Nördlingen und selbst Höchstädt sind Donauwörth da weit voraus“, sagt er. Aus Sicht von Sommer ist Nichtstun in der aktuellen Situation der falsche Weg. Er verweist zudem darauf, dass eine ansprechen­de Umsetzung zu einem „positiven Dominoeffe­kt“führen könnte. Händler seien eher bereit, ihren Laden weiterzube­treiben, und neue siedeln sich an, wenn sie sehen, dass es funktionie­rt.

Davon würde auch das Ried profitiere­n, ist er sicher. Nun soll zunächst eine Projektgru­ppe gebildet werden, die das Thema vorantreib­t. Passieren wird das laut Sommer nach Weihnachte­n. Jetzt stünden erst einmal die Aktivitäte­n im Advent im Fokus der Arbeit, verweist Kickum. Am 30. November wird Oberbürger­meister Armin Neudert die Donauwörth­er Weihnacht auf der Altstadtin­sel eröffnen. Dort wird es heuer erstmalig eine Kunsteisba­hn geben und das interkultu­relle Fest „DONwud“wird organisier­t (siehe Infokasten).

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Foto: Babara Würmseher Die Mehrheit der Geschäftsl­eute wünscht sich, dass die Reichsstra­ße samstags zur Fußgängerz­one wird.

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