Gundremminger Glaubenszeugnisse
Über Bildstöcke und Kreuze gibt es jetzt eine Broschüre von Pfarrer Harlacher und Hans Joas
Gundremmingen Errichtet wurde die Gundremminger Pfarrkirche zu Ehren des heiligen St. Martin, ihre Entstehung wird der Zeit um 1450 zugeschrieben. Am früheren Friedhofsportal zu ihr hinauf befand sich einst sogar ein Relief, das an ihn erinnerte. Jetzt ist es ein Bildstock unten am Aufgang. 1988 wurde dieser zu Ehren des Kirchenpatrons errichtet. In einer Nische ist dargestellt, wie St. Martin mit einem Bettler seinen Mantel teilt. Auf einem Sockel darunter ist die Gegend um die französische Stadt Tours, seine Heimat, abgebildet – ein Werk des Künstlers Sándor Kecsceméti. Der Bildstock ist nur eine von zahlreichen sakralen Stellen in der Gemeinde Gundremmingen. Gut 30 Zeichen des Glaubens sind es, die Gundremmingens Pfarrer Richard Harlacher und Hans Joas, Vorsitzender des Heimatvereins, nun in einer 43-seitigen Broschüre zusammengefasst haben und beschreiben.
Begonnen wurde Anfang des Jahres, die Arbeitsaufteilung war einfach: Hans Joas stellte die Texte zusammen. Die Bilder stammen von Richard Harlacher. Er ist nicht nur Pfarrer, sondern auch passionierter Fotograf. „Die Broschüre soll nicht nur eine Dokumentation sein, sie soll auch den Dank an die Personen ausdrücken, die die Kreuze und Bildstöcke pflegen und für die nachfolgenden Generationen erhalten“, betont Joas. Gleichzeitig soll die Broschüre auch Erinnerungen wachhalten. Überall, wo man hinkam, sei man offen aufgenommen worden, und die Besitzer hätten bereitwillig Auskunft gegeben. Auch ihnen liege viel daran, all das aufrechtzuerhalten, was ihre Vorfahren errichtet haben, erzählt Joas. „Wenn ein Kreuz errichtet wird, ist es nicht nur Glaubenszeugnis, sondern auch Hoffnung“, betont Pfarrer Harlacher. Manches sei in der Hoffnung errichtet worden, von einer Krankheit zu genesen, aber auch in der, dass der im Krieg vermisste Sohn nach Hause zurückkehrt. „Die Kreuze sollen auch den kommenden Generationen etwas Bleibendes sein und dazu beitragen, einen lebendigen Glauben weiterzugeben“, fügt Pfarrer Harlacher hinzu. Die zunächst in nur geringer Auflage erschienene Broschüre soll zusammen mit dem Weihnachtspfarrbrief verteilt werden und wird anschließend auch im Pfarrbüro erhältlich sein.