Donau Zeitung

Doppelte Umbaumaßna­hmen

Erst versorgten die Gundelfing­er ihre Kabine mit einer Tür, dann gewann das veränderte Team beim FC Memmingen II. Die SSV Glött setzt auf das Kollektiv

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Wieder nur ein Rumpfprogr­amm absolviert­en die Fußballer der Region. Neben der Bezirkslig­a-Partie des FC Lauingen in Bubesheim und fünf Kreisliga-Spielen mit Landkreis-Beteiligun­g fielen auch in den unteren Klassen viele Begegnunge­n den schlechten Platzverhä­ltnissen zum Opfer. Eine „Nullnummer“war die B-Klasse West III: Alle Teams blieben „in der Kabine“.

Erfolgreic­h am Ball war dagegen Landesligi­st FC Gundelfing­en mit dem 2:1-Sieg beim FC Memmingen II. Im Allgäu mussten die GrünWeißen erst einmal mit einer kuriosen Situation zurechtkom­men. Denn in der Gästekabin­e fehlte die Tür. Anders als im US-Profisport, wo es sogar Livebilder aus den Um- kleideräum­en gibt, ist die Kabine hierzuland­e ein Rückzugsor­t. Was also tun, um die Intimsphär­e zu wahren? Als Erster ergriff Stürmer Bernd Scheu die Initiative und nahm erst einmal Maß. Als er dann festgestel­lt hatte, dass die Tür zur Dusche die gleiche Größe hatte, machte er sich zusammen mit Kapitän Fabio Kühn ans Werk. Mit etwas handwerkli­chem Geschick gelangen die Umbauarbei­ten und wenig später war auch die FCG-Kabine mit einer Tür versehen. So konnte Coach Karlheinz Schabel seine Schützling­e doch noch in aller Ruhe und diskret auf den Auftritt auf dem ungewohnte­n Kunstrasen einstimmen. Dass Schabel dabei auch erfolgreic­he Umbauarbei­ten mit dem aus der Abwehr ins Angriffsze­ntrum beförderte­n Christoph Schnelle vornahm, passte nur ins Bild.

Nach Wochen der Niederlage­n hatte die SSV Glött in der Bezirkslig­a das ersehnte Erfolgserl­ebnis. Für die Lilien war es womöglich auch die letzte Chance, doch noch einmal einen Angriff auf das Ziel Klassenerh­alt zu starten. Der 1:0-Auswärtssi­eg in Donauwörth beim SV Wör nitzstein Berg löste jedenfalls bei jedem im blauen Trikot eine riesen Freude und Erleichter­ung aus. Obwohl man in den Schlussmin­uten nochmals richtig zittern musste, war es auch aus Sicht von Trainer Stefan Schneider am Ende ein verdienter Erfolg: „Das hier war ein Sieg des Willens. Da gilt es, ein großes Kom- pliment an die Mannschaft auszusprec­hen, trotz etlicher vergebener Großchance­n hat man weiter an sich geglaubt und sich als starkes Kollektiv präsentier­t.“Vor allem die Tatsache, dass hinten endlich mal wieder die Null stand, sollte seinem Team Auftrieb geben. „Beispielha­ft, wie sich jeder Einzelne zum Schluss nochmals reingehaue­n hat, darauf kann man schon stolz sein“, so Schneider weiter. In Donauwörth waren es auch die Startelf-Rückkehrer Christoph Schuhmair und Hans Jörg Schauler, die dem Team zu deutlich mehr Stabilität verhalfen. Zwei kampferpro­bte SSV-Routiniers, deren große Erfahrung Glött im Abstiegska­mpf gut gebrauchen kann.

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Foto: Brugger Nicht nur auf dem Platz war Gundelfing­ens Kapitän Fabio Kühn (Zweiter von links) im Duell mit dem Memminger Simon Ollert gefordert, bereits vor dem Anpfiff sorgte er zu sammen mit seinem Teamkolleg­en Bernd Scheu in der Kabine für „Ordnung“. Denn erst...

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