Donau Zeitung

Vom Anpfiff weg Spektakel

Der FC Gundelfing­en und SC Ichenhause­n bieten ein rasantes Derby, das Kevin Lohr an alter Wirkungsst­ätte entscheide­t

- 1:0 Lukas Filbrich (14.), 2:0 Lukas Filbrich (60.), 3:0 Benedikt Lutz (63.), 4:0 Benedikt Lutz (68.), 4:1 Matthias Nübel (73.) Steffen Gesele (88./U`liezheim) 75

Attraktive­r kann ein Derby kaum verlaufen. Zumindest für neutrale Zuschauer, was aber Trainer betrifft, so hat Karlheinz Schabel eine ganz andere Sichtweise. „Das kostet enorm viel Nerven“, gestand der Coach des Fußball-Landesligi­sten FC Gundelfing­en nach einem Duell mit dem SC Ichenhause­n, das seine Schützling­e mit 3:4 (2:2) verloren.

„Wenn du auswärts vier Tore erzielst, dann ist ein Sieg auf jeden Fall verdient“, lautete Schabels Urteil, „anderersei­ts hätten wir auch gewinnen können, ja vielleicht sogar müssen.“Denn schon in der ersten Minute ging der FCG nach starker Vorarbeit von Tarik Öz durch Maximilian Braun in Führung. Und als Johannes Hauf einen missglückt­en Rückpass von SCI-Verteidige­r Marin Wenni abfing und auf 2:0 stellte, schien sich der vor dem Anpfiff rausgehaue­ne, aber nicht ernst gemeinte Spruch von Ichenhause­ns Abteilungs­leiter Rudi Schiller zu bewahrheit­en: „Wir sind eigentlich nur hier, um uns ein bisschen zu bewegen.“

Zwar hatte auch sein Team durch Daniel Dewein (12./22.) zwei gute Gelegenhei­ten liegen gelassen, doch insgesamt hinterließ­en die Gundelfing­er den stärkeren Eindruck. „Wenn wir mit einer 4:2-Führung in die Pause gehen, dann ist das okay“, trauerte FCG-Coach Schabel weiteren Großchance­n wie beim Lattentref­fer von Johannes Hauf (23.) oder den Abschlüsse­n von Jasjot Padda (21.) und Tarik Öz (25.) nach.

Und dann kam das, was letztlich ein Spiegelbil­d der ganzen Saison, wenn nicht sogar des ganzen Gundelfing­er Jahres war: Innerhalb von sechs Minuten machten die Gärtnerstä­dter ihre ganze Arbeit zunichte und bauten den Gegner auf. Erst war es Maximilian Lamatsch, der den Ball Richtung Tor schlug. Was als Vorlage gedacht war, wurde zum erfolgreic­hen Abschluss, weil FCGKapitän Fabio Kühn die Kugel noch ablenkte und Gundelfing­ens Keeper Dominik Trenker zusätzlich durch die vor ihm stürzenden Tiemo Reutter und SCI-Angreifer Stefan Strohhofer irritiert wurde. Als es dann unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f Eckball für die Königsblau­en gab, schwante Coach Schabel schon Böses. „Der Ball kommt kurz“, informiert­e er seine Spieler noch einmal, trotzdem kam Stefan Winzig eben am „kurzen“Pfosten per Kopf an die Kugel – 2:2.

Endgültig schien die Partie gekippt, als Maximilian Lamatsch in der 56. Minute sogar der Ichenhause­r Führungstr­effer gelang. Doch quasi im Gegenzug war es der NeuStürmer Christoph Schnelle, dem das 3:3 gelang. „Das Ergebnis hätte ich dann sofort unterschri­eben“, gestand Schabel. Doch die Ichenhause­r wollten mehr – und ein Ex-Gundelfing­er sorgte dafür. Sieben Minuten vor dem Ende scheiterte Lamatsch erst noch an Keeper Trenker, den Abpraller setzte Kevin Lohr ins lange Eck.

Und weil auf der Gegenseite der eingewechs­elte Bernd Scheu bei der Hereingabe von Schnelle nicht an den Ball kam und Torhüter Zeiser auch den letzten Schuss von Jasjot Padda abwehrte, war der erste Ichenhause­r Derbysieg im sechten Landesliga-Duell perfekt.

FC Gundelfing­en: Trenker – Grötzinger, Reutter, Kühn, Laubmeier – Schneider (46. Schnelle), Elze, Braun, Öz (61. Yasar) – Padda, Hauf (75. Scheu)

SC Ichenhause­n: Zeiser – Lohr, Wenni, Ocker, Beckmann – Schiller, Winzig, Fabin ger, Dewein (90. Pape) – Lamatsch (88. Schlittmei­er), Strohhofer Schiedsric­hter: Sölch (SV Wilting) Tore: 1:0 Braun (1.), 2:0 Hauf (27.), 2:1 La matsch (39.), 2:2 Winzig (45.), 2:3 La matsch (56.), 3:3 Schnelle (57.), 3:4 Lohr (83.) Gelbe Karten: Elze, Laubmeier / Dewein Zuschauer: 210 B KLASSE WEST III -

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Foto: Brugger Auch wenn sich Gundelfing­ens Tarik Öz (rechts) in dieser Szene durchsetzt­e und das 1:0 vorbereite­te, am Ende hatte der Ex FCGler Kevin Lohr die Nase vorne. Ihm gelang der 4:3 Siegtreffe­r für den SC Ichenhause­n.

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