Diese Wende gibt Rätsel auf
Wenn es so kommen sollte, wie es sich jetzt abzeichnet, wäre das ein Schlag für den Wirtschaftsstandort Dillingen. Das Traditionsunternehmen ScheiffeleSchmiederer will seine neue Lagerund Verladehalle nicht mehr im Westen der Stadt, sondern offensichtlich in Gundremmingen bauen. Viele der gegenwärtig 90 Arbeitsplätze werden deshalb vermutlich in den Nachbarlandkreis Günzburg abwandern. Weil sich das Unternehmen mit Informationen bedeckt hält, kann über die Gründe nur spekuliert werden. Möglicherweise könnte die bessere Anbindung an die Autobahn den Ausschlag dafür gegeben haben, dass die Firma jetzt ihr Heil in Gundremmingen sucht. Dort soll sich ScheiffeleSchmiederer eine Fläche von mehreren Hektar im neuen Gewerbegebiet reserviert haben.
Angesichts der Vorgeschichte ist diese Wende in der Standortentwicklung aber nur schwer nachzuvollziehen. Noch im März hatte der geschäftsführende Gesellschafter Karl Schmiederer junior im Dillinger Stadtrat große Pläne für die neue Lager- und Verladehalle präsentiert. Die Planung der ZehnMillionen-Euro-Investition in der Kreisstadt dürfte einiges gekostet haben. Unter Hochdruck arbeitete die Stadtverwaltung daran, Baurecht zu schaffen. Das Einverständnis aller Nachbarn, die in diesem Verfahren zu beteiligen waren, lag vor. Die Zustimmung im Stadtrat zu dem gewaltigen Bauwerk, das die Fläche von zwei Fußballfeldern erfordert hätte, fiel mit 22:2 Stimmen deutlich aus. Mehrere Räte begrüßten wortreich die Investition und fanden es „wunderbar“, dass Scheiffele-Schmiederer am Heimatstandort erweitern will. Der einzige Punkt, der noch offen schien, waren die Gespräche mit der Bahn über die Erschließung, die von der Hausener Straße aus entlang der Bahngleise erfolgen sollte. Nach Informationen unserer Zeitung soll aber auch hier ein Einvernehmen möglich gewesen sein.
Einzig das Unternehmen könnte Klarheit schaffen, warum es die Entscheidung für den Standort Dillingen revidiert hat. ScheiffeleSchmiederer hüllt sich aber in Schweigen. Leider.