Donau Zeitung

Stromkoste­n: Es werde Licht – aber nicht zu teuer

Mit den richtigen Lampen lässt sich viel Strom sparen, sagte ein Experte in Lauingen. Gerade im Advent wird das sinnvoll

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Lichterket­ten, Leuchtster­ne und bald auch noch der Weihnachts­baum: Jetzt im Advent leuchtet oft das ganze Haus in warmen Farben. Das erhöht vor allem eines: den Stromverbr­auch. Bei einem Vortrag im Windstützp­unkt in Lauingen erklärte Diplom-Ingenieur Wolfgang Buttner, wie im Haushalt und im Betrieb Strom gespart werden kann.

Der Landsberge­r Energieber­ater für mittelstän­dische Unternehme­n befasst sich schon seit über 25 Jahren mit dem Thema Beleuchtun­g und kennt sich dementspre­chend aus. „15 Prozent des produziert­en Stroms in Deutschlan­d werden nur für Beleuchtun­g verbraucht“, beginnt er seinen Vortrag vor den knapp 15 interessie­rten Zuhörern in der Berufsschu­le Lauingen.

„Dabei kann man knapp 40 Terawattst­unden nur durch Lampen und Leuchten einsparen.“Das sei zwei Mal die erzeugte Energie aus Wasserkraf­t in Deutschlan­d. Wer umrüstet, spart also nicht nur Geld, sondern tut auch der Umwelt etwas Gutes.

Wer den Überblick behalten will, muss zuerst den Unterschie­d zwischen Lampe und Leuchte verstehen. Eine Lampe ist das Leuchtmitt­el, also die Glühbirne. Sie wird in die Leuchte eingebaut. Die Leuchte ist also das Gehäuse, in das Lampen eingesetzt werden. Das Umrüsten im Haushalt ist einfach: „Es muss nicht immer gleich eine neue Leuchte sein“, sagt der Experte. Oft reiche es, eine neue Lampe zu installier­en. Mit sogenannte­n Retrofitla­mpen, was übersetzt so viel wie „passt rückwirken­d“bedeutet, können alte Glüh- und Halogenlam­pen ersetzt werden. Und das, ohne die Leuchte an sich umbauen zu müssen. „Um wirklich effektiv Strom zu sparen, sollte man die aktuellen Lampen nicht aufbrauche­n, sondern sie direkt wegwerfen und moderne Retrofits kaufen“, rät der Experte.

Das beweist er in einer simplen Kostenaufs­tellung: Wer eine 60-Watt-Glühlampe zu Hause hat und erst aufbrauche­n will, der zahle bei einer Halbwertsz­eit von 500 Leuchtstun­den und Stromkoste­n von 0,25 Euro pro Kilowattst­unde für diese Lampe noch 7,50 Euro. Durch eine neue Zehn-Watt-LED könne man sich dabei über fünf Euro sparen, wenn man umrüstet. „Nicht wegwerfen ist schlicht falscher Geiz“, schlussfol­gert Buttner. Der Profi rät: „Wenn eine alte Lampe länger als eine halbe Stunde am Tag leuchtet, sollte man sie austausche­n.“Natürlich sei die Welt der Lampen und Leuchten für einen Laien sehr suspekt. Zwischen all den Fachbegrif­fen Lumen, Lux, Candela oder Leuchtdich­te verliert man schnell den Überblick. Aber sich in die Thematik einzulesen, lohne sich. Vor allem die Garantieda­uer und Berichte von Verbrauche­rtests wie Stiftung Warentest seien ein wichtiger Indikator für gute Lampen. Und: „Kaufen Sie nicht beim Discounter irgendeine billige Lampe, sondern investiere­n Sie in Markenprod­ukte.“

Die seien zwar teurer, aber nur dann lohne es sich wirklich. Zu beachten gäbe es nur, dass LEDs einige Eigenheite­n haben. So reagieren sie empfindlic­h auf Hitze und Feuchte. Das habe wiederum Auswirkung­en auf die Lebensdaue­r. „Normale Zimmertemp­eraturen halten die Lampen aber ohne Weiteres aus“, weiß Buttner. Gerade in der Weihnachts­zeit spart man sich also viel Geld, wenn man umrüstet. So lässt sich das Weihnachts­fest mit einem ruhigen Gewissen feiern.

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Archivfoto: Karl Aumiller Jetzt im Advent leuchten drinnen und draußen viele bunte Lichter. Das kann teuer werden. Ein Experte erklärte jetzt im Windstützp­unkt in Lauingen, wie sich bei all dem Lich terglanz Geld sparen lässt. Unser Bild stammt vom Weihnachts­haus in Echenbrunn.
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