Tödlicher Sturz schockt die Ski Welt
Der 17-jährige Max Burkhart aus Garmisch-Partenkirchen ist in Kanada verunglückt. Er ist der zweite tote Skirennfahrer binnen weniger Wochen
Lake Louise Der deutsche Nachwuchs-Skirennfahrer Max Burkhart ist bei einem Abfahrtsrennen in Kanada nach einem tragischen Unfall gestorben. Der 17-jährige Sportler aus Garmisch-Partenkirchen war in dem Wettkampf der sogenannten Nor-Am-Cup-Serie in Lake Louise zu Sturz gekommen, gegen ein Fangnetz geprallt und seinen schweren Verletzungen tags darauf in einem Krankenhaus in Calgary erlegen. Der Teenager, der für ein amerikanisches College an den Start gegangen war, ist bereits der zweite tote Skirennfahrer binnen weniger Wochen nach dem französischen Weltcup-Abfahrer David Poisson, der im Training im kanadischen Nakiska folgenschwer stürzte. „Wir sind tief bestürzt, die gesamte Skifamilie trauert um Max Burkhart“, sagte Wolfgang Maier, der Alpinchef des Deutschen Skiverbands (DSV). „Unsere Gedanken sind bei Max Burkharts Familie, seinen Freunden und Kameraden. Wir stehen mit allen Betroffenen in Kontakt, um in diesen schweren Stunden zu helfen und zu unterstützen.“
Die Eltern des Verunglückten waren bereits auf dem Weg nach Kanada. Burkharts Heimverein SC Partenkirchen wollte sich nicht zu der Tragödie äußern. Der DSV beschloss nach der Schocknachricht, seine Starter für die weiteren Rennen in dieser Woche in Lake Louise abzumelden. Die Athleten der zweitklassigen Europacup-Mannschaft, die bei dem Rennen selbst am Start waren, bekommen ebenso wie die Trainer psychologische Unterstützung, wenn sie das möchten, sagte DSV-Sprecher Ralph Eder.
„Ich bin schwer erschüttert über die Nachricht von meinem Klubkollegen Max Burkhart! Mein tiefstes Mitgefühl geht an die Familie und Freunde!!!“, schrieb der aktuell verletzte Routinier Felix Neureuther bei Facebook. „Was ist momentan bitte los??? Ich verstehe es nicht!!! Ruhe in Frieden Junge!!!“
„Ich bin fassungslos über den Tod von Max Burkhart“, schrieb Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch bei Twitter. „Meine Gedanken sind bei seinen Eltern und bei seiner Familie. Ich weiß, dass die Menschen in meinem Heimatort und beim SC Partenkirchen für sie da sein werden, aber das ist in solch einer Situation nur ein schwacher Trost.“
Burkhart war für das CollegeTeam der Sugar Bowl Academy aus Kalifornien angetreten. Dort studierte der Oberbayer seit August und wollte sich in Nordamerika für die deutsche Bundesauswahl empfehlen. Zuvor war er Mitglied des Landeskaders des Bayerischen Skiverbandes. Bei dem Rennen des Nor-Am Cups in Lake Louise wurde er zwar aus formalen Gründen vom DSV gemeldet. Training, Betreuung und Ausstattung aber lagen in den Händen des Colleges. Details zum Unfallhergang gab es zunächst nicht.
Nach dem Crash in die Fangnetze seien schnell Helfer bei Burkhart gewesen, der dann von einem Helikopter in die Klinik gebracht wurde, berichtete das kanadische Alpinteam. „Trotz der größten Bemühungen, ihn zu retten, starb er leider am Mittwoch, den 6. Dezember“, hieß es. Erst vor dreieinhalb Wochen hatte der Tod des Franzosen Poisson für einen Schock im Skizir- kus gesorgt. Der 35-Jährige war beim Training im kanadischen Wintersportort Nakiska gestürzt, hatte die Fangnetze durchbrochen und war gegen einen Baum geprallt. Der Familienvater und WM-Dritte von 2013 war noch an der Unfallstelle gestorben.
Als Reaktion auf den Sturz hatte der Weltverband FIS die damals anstehende Abfahrt in Lake Louise entschärft. Weitere Maßnahmen in der alpinen Eliteserie sollten folgen. „Es ist klar, dass es nun eine Zeit vor und eine Zeit nach dem PoissonUnfall gibt“, hatte Rennchef Markus Waldner gesagt. Bei dem Burkhart-Sturz gab es keine Anzeichen, dass Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten wurden.
„Ich bin fassungslos über den Tod von Max Burkhart.“Olympiasiegerin Maria Höfl Riesch