Schwierige Vaterrolle
„Der Polizist, der Mord und das Kind“ist stark gespielt und berührend
ZDF, 20.15 Uhr Dies ist kein Montagskrimi wie jeder andere, auch wenn der wenig originelle Filmtitel dies nahelegt. Diesmal basiert der „Fernsehfilm der Woche“im ZDF auf der Autobiografie des ehemaligen Polizisten Carlos Benede und erzählt die bewegende Geschichte eines Mannes, der sich um traumatisierte Kinder und Jugendliche kümmert, die Opfer und Zeuge einer Straftat wurden (wir berichteten).
Was geht in einem elfjährigen Buben vor, der erleben muss, wie sein jähzorniger Vater die Mutter umbringt? Wie kann man ein solches Erlebnis je bewältigen? Davon handelt der einfühlsame, stark gespielte Film „Der Polizist, der Mord und das Kind“, der heute um 20.15 Uhr im ZDF läuft.
Der kinderlose Opferschutzkommissar Carlos Benede (Matthias Koeberlin) ist ein netter Kumpeltyp, dem sein Job alles abverlangt: Carlos muss sich um den elfjährigen Alexander (Joshio Marlon) kümmern, dessen Mutter von ihrem Mann getötet wurde. Der Bub war Zeuge und will vor Gericht aussagen. „Es ist ja sonst niemand mehr da“, sagt er. Carlos nimmt ihn in seine Obhut, zunächst als Pflegekind. Die beiden gehen Eis essen, fahren in die Berge und irgendwann beschließt Carlos, den Buben zu adoptieren. Seine Freundin Valerie (Stefanie Stappenbeck) ist allerdings gar nicht begeistert von dieser Idee.
Regisseur Johannes Fabrick und Drehbuchautorin Dorothee Schön haben das Thema mit Feingefühl und ohne falsche Untertöne umgesetzt. Dem als „Kommissar Marthaler“bekannten Koeberlin nimmt man die schwierige Vaterolle, in die er langsam hineinwächst, in jeder Einstellung ab.