Donau Zeitung

Alles wie gemalt für den FC Bayern

Den Münchnern ist die Tabellensp­itze bis zur Winterpaus­e nicht mehr zu nehmen. Das haben sie auch den Konkurrent­en zu verdanken, die ihnen den Weg freigeräum­t haben

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Frankfurt am Main Manchester City? Der FC Liverpool? Oder vielleicht doch der FC Barcelona? Beim FC Bayern München denkt man längst wieder in solchen Kategorien. Heute werden die Achtelfina­l-Duelle der Champions League ausgelost. Und mit Erfolgen wie der vorzeitige­n Herbstmeis­terschaft in der Bundesliga ist bei den Bayern auch die Überzeugun­g zurückgeke­hrt: Selbst Gegner wie Pep Guardiolas Man City müssen wieder Angst vor uns haben und nicht wir vor ihnen. Beim deutschen Meister läuft es gerade wie gemalt.

Die Herbstmeis­terschaft hat die Mannschaft von Jupp Heynckes bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde sicher. Am Samstag gewannen die Bayern glücklich mit 1:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt, während RB Leipzig kurz vor Schluss noch den 2:2-Ausgleich gegen Mainz 05 kassierte. Acht Punkte beträgt mittlerwei­le der Vorsprung auf alle jene, die man kaum noch ernsthaft „Verfolger“nennen kann. Das Ganze fiel am Wochenende auch noch zusammen mit der Weihnachts­feier und den Fanklub-Besuchen der Spieler am Sonntagnac­hmittag. „Wenn man sich das hätte malen dürfen, dann hätten wir uns das genau so gewünscht, wie es heute ist“, sagte der Vorstandsc­hef Karl-Heinz-Rummenigge.

Jupp Heynckes klang dagegen nüchterner als alles, was Fans und Vorstand zur aktuellen Situation einfällt. „Die Herbstmeis­terschaft ist nicht von Bedeutung“, sagte Heynckes knapp. „Deswegen schießen wir jetzt keine Raketen ab.“Der 72-Jährige erlebte in Frankfurt sein 650. Bundesliga-Spiel als Trainer. Rechnet man seine Zeit als Spieler hinzu, hat er mittlerwei­le 43 Jahre Berufserfa­hrung im Profifußba­ll. Als er zu den Bayern zurückkam, hatten die noch fünf Punkte Rückstand auf Platz eins. Aber gerade Heynckes weiß auch genau, dass diese vorzeitige Herbstmeis­terschaft nicht nur etwas mit der Münchner Renaissanc­e zu tun hat, sondern auch mit der Dortmunder Selbstaufl­ösung, dem Leipziger Kräftevers­chleiß oder der Gladbacher Unbeständi­gkeit. Der Weg zurück an die Spitze ist den Bayern auch großzügig freigeräum­t worden von der Konkurrenz. Die großen Fragen lassen sich deshalb auch nach 12 Siegen in 13 Spielen unter Heynckes noch nicht seriös beantworte­n. Wie gut ist diese Mannschaft, wenn es im Frühjahr in der Champions League gegen Kaliber wie Paris, Madrid oder Barcelona um wirklich etwas geht? Und was machen die Bayern, wenn ihre Personalpr­obleme anhalten? Neuer verletzt, Robben verletzt, Thiago verletzt, Lewandowsk­i angeschlag­en: „Wenn man solche Probleme hat, kann man nicht jedes Mal ein so gutes Spiel machen wie gegen Paris Saint-Germain“, sagte Heynckes am Samstag mahnend. Die Bayern köpften durch Arturo Vidal in Frankfurt ein frühes Tor (20. Minute) und stellten sich ansonsten nur noch hinten rein. (dpa) Frankfurt Hradecky – Salcedo, Abraham, Falette – Wolf, Boateng, Fernandes (71. Jo vic), Willems (78. Tawatha) – Barkok (82. Stendera), Haller, Rebic

Bayern Starke – Kimmich, Boateng, Süle, Rafinha – Javi Martínez, Vidal (55. Tolisso) – Coman (83. Lewandowsk­i), James Rodrí guez, Ribéry (68. Alaba) – T. Müller Schiedsric­hter Osmers (Hannover) – Zu schauer 51500 (ausverkauf­t) Tore 0:1 Vi dal (20.)

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Foto: dpa Torschütze in Frankfurt: Arturo Vidal.

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