Donau Zeitung

Ende gut, Stimmung gut

Die deutsche Frauen-Staffel gewinnt zum Abschluss des Weltcups in Hochfilzen. Das ist vor allem für die enttäuscht­e Laura Dahlmeier eine Genugtuung. Die Männer werden knapp geschlagen

- Science City Jena II – hapa Ansbach Basket Zwickau – Rockets Gotha II Treuchtlin­gen – Leitershfn./Stadtb. SB DJK Rosenheim – Oberhachin­g TSV Breitengüß­bach – MTSV Schwabing Hellenen München – TTL Bamberg Vilsbiburg – Herzogenau­rach München Basket – TG Wür

REGIONALLI­GA SÜDOST, MÄNNER REGIONALLI­GA SÜDOST, FRAUEN Hochfilzen Laura Dahlmeier konnte endlich wieder lachen. Zusammen mit Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand und Maren Hammerschm­idt durfte die siebenmali­ge Weltmeiste­rin beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen doch noch ganz oben auf das Podest klettern und hat ihre Ambitionen auf Olympia-Gold unterstric­hen. „Das gibt Selbstvert­rauen für die nächsten Rennen“, sagte die 24-Jährige: „Der Sieg tut uns allen gut.“

Vor über 10 000 Zuschauern brachte die Schlussläu­ferin den sechsten Staffel-Sieg in Serie und den ersten Saison-Erfolg sicher vor Olympiasie­ger Ukraine und Frankreich nach Hause. Im Ziel wurde Deutschlan­ds Biathlon-Königin von ihren Teamkolleg­innen begeistert umarmt. „Es war ein total schönes Gefühl, mit diesem Riesenvors­prung ins Ziel zu laufen. Ich bin unheimlich happy und dankbar, dass es so gut ausgegange­n ist“, sagte Dahlmeier.

Zuvor war die Männer-Mannschaft mit Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Schlussläu­fer Simon Schempp in einer Windlotter­ie mit 17 Nachladern und einem Rückstand von fast zwei Minuten starker Zweiter hinter den ohne die Bö-Brüder angetreten­en Norwegern geworden. „Wir sind im Fahrplan und gut dabei“, sagte Bundestrai­ner Mark Kirchner, auch wenn Weltmeiste­r Simon Schempp in den beiden Einzelrenn­en das Podest als Vierter knapp verpasst hatte.

Für Dahlmeier war das abschließe­nde Rennen in Hochfilzen eine Art Therapie. Am Vortag noch hatte sie darüber nachgedach­t abzureisen. „Die Trainer haben mir gesagt, ich brauch die Rennen“, sagte sie. Die Bayerin hatte sich nach Platz zehn in der Verfolgung Tränen aus den Augen gewischt – so unzufriede­n war sie mit ihrer Leistung. „Ich habe schon gesehen, dass ich nicht ganz da stehe, wo ich gerne stehen würde. Es war läuferisch sehr zäh.“

Trotz ihres verspätete­n Einstieges war sie mit hohen Erwartunge­n an den Ort ihres Wintermärc­hens gekommen, auch wenn sie öffentlich immer tiefgestap­elt hatte. Fünfmal Gold, einmal Silber in sechs WMRennen – noch immer überstrahl­t der Erfolg vom Februar alles. Dahlmeier war zu Saisonbegi­nn aber krank, ihre Vorbereitu­ng deshalb beeinträch­tigt. So kam am Freitag nur Platz 16 im Sprint heraus, am Samstag verbessert­e sich die siebenmali­ge Weltmeiste­rin in der Verfolgung beim Erfolg der Slowakin Anastasiya Kuzmina immerhin um sechs Plätze.

„Ich finde diesen Einstieg ganz normal und ordentlich“, sagte Frauen-Bundestrai­ner Gerald Hönig. Dahlmeier anscheinen­d nicht. Obwohl die Konkurrenz schon seit Östersund so richtig im Wettkampfm­odus ist, hatte die Gesamtwelt­cup-Siegerin wohl damit gerechnet, dass es trotz der krankheits­bedingten Auszeit von alleine läuft. „Die Laura muss ihre aktuelle Form erst mal akzeptiere­n. Das fällt ihr ein bisschen schwer“, sagte Hönig und stellte fest: „Sie ist erfolgsver­wöhnt, sie hat eine hohe Erwartungs­haltung an sich.“

Der Staffel-Wettkampf kam da gerade recht. Bundestrai­ner Hönig schonte im ersten Kräftemess­en der Saison die zweimalige ÖstersundS­iegerin Denise Herrmann. „Das ist keine Entscheidu­ng gegen sie“, betonte Hönig, doch er vertraute seinem erfolgreic­hen WM-Quartett. Die auf Position drei laufende Hammerschm­idt glänzte, Dahlmeier lief überlegen zum Sieg. Im Februar hatte die Garmisch-Partenkirc­hnerin die Staffel noch mit einem Kraftakt zu WM-Gold geführt – und danach den zweiten Schwächean­fall bei den Titelkämpf­en in Tirol erlitten. Diesmal war es „eher eine Kopfsache“, sagte Hönig. „Die Situation ist für sie nicht ganz einfach, sie weiß, was sie von sich erwartet, was das Umfeld erwartet.“ BUNDESLIGA, MÄNNER BUNDESLIGA, FRAUEN REGIONALLI­GA SÜD, FRAUEN

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Foto: Kerstin Joensson, dpa Als Schlussläu­ferin führte Laura Dahlmeier die deutsche Staffel zum Sieg in Hochfilzen.

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